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Index Briefe Bd. 1 / Index Französisch / Index Eymard


Nr.0701

An Marg. Guillot

Alles aus Liebe zu Jesus in der Hostie.

Paris, 6. Oktober 1857.

Teure Tochter, Sie bitten mich um einige Einzelheiten über unsere Prüfungen: hier sind sie. Der Dämon hat zweien unserer Priester während meiner Abwesenheit den Kopf verdreht. Sie haben auswärts über das Werk übel geredet. Sie haben bei ihrem Bischof Schritte unternommen wegzugehen; und das Werk wurde nicht geschont. Bei meiner Ankunft ist ein Bruder, den sie mitgebracht hatten, ausgetreten. Zwei Unternehmungen, die uns ein Haus in Aussicht gestellt hatten, sind in meiner Abwesenheit fehlgeschlagen.

Einer unserer Priester hat dem Kardinal von Paris geschrieben und ihn um einen Posten gebeten; eine Sache, die mir großen Schmerz zugefügt hat. P. de Cuers ist treu und einsatzbereit geblieben; er ist ein Heiliger.

Ich erlebe jeden Tag unglaubliche Dinge.

Mitten in dieser Situation verliert mein Herz nicht seine Zuversicht.

P. Hermann kam in meiner Abwesenheit hierher; man hat ihm den Kopf verdreht, und er schreibt uns unglaubliche Sachen.

Gott allein, gute Tochter, er ist der wahre und ewige Grundstein. Ich hoffe, daß uns die Hand Gottes stützen wird, wir beten viel. Meine Seele bleibt ruhig; es scheint mir, daß Gott etwas unternehmen wird.

Wenn P. Ch. kommt, so wäre ich für alles reichlich entschädigt.

Seien Sie nicht traurig wegen uns! Nach dem Sturm wird die Ruhe kommen. Außerdem: solange ich Jesus auf seinem Thron sehe, hat der Rest wenig Bedeutung.

Somit sind Sie also ein zweitesmal auf dem Kalvarienberg; sei's drum! Gott will es.

Seien Sie großmütig und frei zu P. Jacquet. Ich glaube, daß sich die Schwierigkeiten mit der geschriebenen Regel verringern werden.

Ich erwarte Nachrichten über die große Angelegenheit des P. C.

Ihr im Herrn ergebenster

EYD.


Nr.0702

An Frau v. Grandville

Alles aus Liebe und zur Ehre Jesu in der Hostie.

Paris, 6. Oktober 1857.

Gnädige Frau und teure Tochter im Herrn!

Ich habe Ihren Brief in Allevard bekommen und hatte mir vorgenommen, Ihnen vom hl. Berg U. lb. Frau von La Salette zu schreiben; ich hatte sogar damit angefangen, aber es war unmöglich, den Brief zu beenden, sosehr nahmen mich die Pilger und die lieben Mitbrüder in Anspruch.

Seitdem ich zurück bin, kam ich wieder nicht dazu. Kreuze warteten auf mich; noch sehe ich die Blüten nicht, die ihrem Stamm entsprießen sollen, aber ich nehme sie wie aus dem Herzen des Heilandes entgegen: es handelt sich um Enttäuschungen: 2 Priester, auf die ich große Hoffnungen gesetzt hatte, wollen unser eucharistisches Werk verlassen. Sie sind zwar noch hier, aber ihr Entschluß ist gefaßt. Gott sei auch dafür gelobt und gepriesen!

Der Dienst des Hlst. Sakramentes geht trotzdem vorran; die Aussetzung hat darunter nicht gelitten. Solange Jesus auf seinem Thron der Gnade und Liebe bleibt, bin ich voll Hoffnung und Zuversicht. Die Prüfungen sind leicht zu ertragen, wenn man Jesus hat.

Ich sende Ihnen endlich die Protokolle, aber nicht für lange Zeit: e i n e n M o n a t lang; sie gehören nicht mir, man wollte sie mir nicht anvertrauen; es weiß niemand, daß sie soweit weggeschickt werden, sonst hätte man sie mir verweigert; ich kann Ihnen aber nichts verweigern, teure Tochter.

Ich bin glücklich über die gute Nachricht betreffs Ihrer Anbetung. O ja, ja, entzünden Sie doch überallhin das eucharistische Feuer, und Gott wird damit Ihre Seele erglühen lassen.

Um Gottes willen! Unterlassen Sie ja nicht die hl. Kommunion. Darin liegt Ihre ganze Kraft.

Ich gehe nicht auf die Einzelheiten Ihres ersten Briefes ein, das wäre zu spät; Sie werden mir neuerlich über Ihren jetzigen Seelenzustand schreiben.

Meine aufrichtigen Grüße an Ihr Fräulein Schwester.

In Unserem Herrn verbleibe ich ganz Ihr

Eymard, Sup.


Nr.0703

An Herrn Dupont

Bemerkung: In Bezug auf die feierliche Aussetzung am 6. Januar 1857 unterläßt es Pater Eymard nicht,"seinen teuersten Bruder und Freund in Unserem Herrn" ...an den Gefühlen der Freude und Dankbarkeit, welche dieses Ereignis in unseren Herzen hervorruft" anzuschließen.

"Sie lieben uns im Herrn; Ihre Frömmigkeit und Ihre Zuneigung werden mit Freude unser Glück vernehmen. - Am 6., 7. und 8. Jänner haben wir anläßlich der Eröffnung der feierlichen Aussetzung des Hlst. Sakramentes in unserer Kapelle ein eucharistisches Triduum abgehalten. - Msgr. Hartmann, der Bischof von Bombay hat die erste Aussetzung vorgenommen und den ersten Segen erteilt... Wie kann ich Ihnen die Gefühle schildern, die unsere Seele beflügelten! Die Dankbarkeit und die Empfindung unserer Niedrigkeit, das Vertrauen und die Selbstauslieferung, das Kreuz und die Liebe!..."

"Was denn - nach nur 8 Monaten der Vorbereitung und der Seufzer sind wir nun im Besitz unseres Schatzes! Wir sind kaum geboren, und Jesus hat bereits einen Thron in unserer Mitte!

"Das ist nicht alles; jede Woche am Sonntag, Dienstag und Donnerstag haben wir das gleiche Glück, die Aussetzung zu haben! Welch schöne Tage sind doch diese!... Der Dämon wütet; er möchte uns entmutigen und zerstören; wir aber haben Vertrauen zu unserem guten Meister. - Wenn wir aus seinem Herzen kommen, brauchen wir nichts zu fürchten, wenn wir von uns selbst kämen, o dann ja! Möge alles menschliche Wollen zerstört werden, alles, was von uns kommt, möge zugrunde gehen!..."

"Welch ein Opfer bedeutet es für uns, guter Vater Dupont, daß Sie von uns so fern sind! Sie würden uns soviel Gutes erweisen!...

"Ich bitte Sie nochmals, dem göttlichen Antlitz Unseres Herrn für die Heilung meines so starken Herzklopfens zu danken. Seit meiner letzten Reise nach Tours habe ich nichts mehr gespürt. Wie ist der lb. Gott doch so gut!"

Er bittet ihn, eine Novene anzufangen für die Heilung eines Augenleidens eines seiner Priester:

"Ich habe heiliges Öl, er wird zu Mittag in Vereinigung mit Ihnen beten".

(Im Anschluß der Bestätigung für die erfolgte Heilung, die Eymard den Gebeten zuschrieb, welche zu Ehren des hl. Antlitzes Unseres Herrn zuschrieb, schreibt er):

"Möge die Gnade Gottes und seine Liebe mein Herz schlagen und sich für seine Verherrlichung verzehren lassen: das ist alles, was ich ersehne!"

7. Oktober 1857.


Nr.0704

An Marg. Guillot

Alles aus Liebe und zur Ehre Jesu in der Hostie.

Paris, 9. Oktober 1857.

Teure Tochter, ich habe kürzlich den Brief des P. Champion erhalten; darin erbittet er von mir den Eintritt; ich habe ihm geantwortet, daß ich ihn mit frohem Herzen aufnehmen werde unter der einen oder anderen Hypothese, weil ich nicht einsehe, warum ich ihm gegenüber strenger sein sollte als einem freien Priester gegenüber, da er ja von seinen Gelübden frei sein wird.

Sagen Sie diesem guten Pater, er möge sich von P. Favre eine Bestätigung erbitten, die ihm die Vollmachten erteilt und als C e l e b r e t dient; seine Ehre verlangt dies. Welche Gnade für uns! Ich kann es nicht fassen. Es lebe das Kreuz, wenn es Gott auf diese Weise mildert! Er möge baldigst kommen, denn er muß zu viel leiden ..............

Beten Sie eifrig für P. C. Möge Gott ihn stützen und ihn uns schenken, oder besser seinem göttlichen Sohn.

Es geht mir gut. Kürzlich habe ich von Frau G. ein Schreiben bekommen. Ich werde den Kleinen besuchen; wenn er aber darauf besteht, wegzugehen, muß man ihn ziehen lassen: Gott wird alles regeln. Schreiben Sie mir, sobald Sie etwas wissen.

Ihr ergebenster

Eymard.

P. S. - Das würde ein schönes Trio bilden, falls eines Tages P.Br. käme.


Nr.0705

An P. Champion

Alles aus Liebe und zur Verherrlichung Jesu in der Hostie.

Paris, 9. Oktober 1857.

Ich möchte Ihren Brief vom 2. dieses Monats beantworten; er hat mich sehr bewegt, denn seit ich in Paris bin, erhielt ich keine Nachricht mehr von Ihnen. Aus Ihrem Schreiben ersehe ich, daß Sie den apostolischen Dienst aufgeben möchten, um zu uns zu kommen und unser eucharistisches Leben zu teilen. Ich wünsche aus ganzem Herzen, daß Sie Gott zu diesem schönen Leben berufe, und daß Sie kommen und unsere Freuden und Leiden mit uns teilen.

Sie fragen mich erstens, ob ich Sie mit der Genehmigung des hochwst. P. Favre auf-nehmen würde. - Ja, lieber Pater, aus ganzem Herzen; unter den Priestern, die um mir herum sind, finde ich nämlich noch keine Leute für das Ordensleben.

(Der Rest fehlt).


Nr.0706

An Marg. Guillot

Alles aus Liebe und zur Ehre Jesu in der Hostie.

Paris, 18. Oktober 1857.

Nicht wahr, liebe Tochter? Ist Unser Herr nicht gut und sehr gut? Ich war weit davon entfernt, daß ich mir dies alles erwartet hätte. Aber dieser gute Meister bereitete mich innerlich darauf vor; wieviele Dinge! Aber Gott sei dafür gepriesen, alles wird eine Gnade sein.

Wie danke ich Unserem Herrn, daß er mir den guten P. Ch. geschickt hat! Das Zimmer desjenigen, der ausgetreten ist, war noch nicht einmal ganz aufgeräumt, als der gute Pater ankam; diese Ankunft, verbunden mit dem Austritt am Vortag, hat mich überrascht und ich habe sie mit einer saftigen Migräne von drei Tagen bezahlt. Aber was würde man nicht alles leiden, um das eucharistische Reich Jesu aufzurichten!

Ich bin zu den Maristenpatres von Paris gegangen in der Hoffnung, P. Favre anzutreffen; ich habe lediglich P. Terraillon, den Provinzial, angetroffen; er wußte alles; man hatte ihm bereits geschrieben, P. Ch. würde im Ungehorsam ausgetreten sein. Und man macht von seiner Bitte vor einem Jahr sowie von seinen Diensten keine Erwähnung mehr. Das ist die Art, wie Menschen einen bezahlen; diese Prüfung wird den Pater in seiner neuen Gnade nur bestärken; er erbaut uns und macht uns ganz froh.

Der andere Priester wird in den nächsten Tagen austreten; seine Schwester ist nämlich seit drei Tagen geisteskrank und wie ein Kind geworden; was für eine Gesellschaft! Es scheint, daß ihm der Schmerz seines Austritts diese Revolution eingebracht hat.

Also dann, gute Tochter, wenn Sie so lebendigen Anteil an unseren Mühen nehmen, dann müssen Sie auch unsere Gnaden teilen; freuen Sie sich in der Gnade Unseres Herrn, der ganz sicher über den Dämon triumphieren wird.

Wir wollen keinen Chormantel ........ danken Sie ihr für uns. Wir verwenden nur die weiße Farbe.

Adieu.

Ihr im Herrn ergebenster

Eymard.


Nr.0707

An Frau v. Grandville

Alles aus Liebe und zur Ehre Jesu in der Hostie.

Paris, 18. Oktober 1857.

Gnädige Frau!

Es tut mir leid, daß ich Ihnen nur einen Monat festgesetzt habe, um diese Protokolle abzuschreiben; in der Furcht, dies könnte Sie überanstrengen, gebe ich Ihnen nun 2 Monate, und wenn es notwendig sein sollte, noch mehr, lieber als daß Sie krank werden.

Ich danke Ihnen sehr für die guten Sachen, die Sie mir hergeschickt haben; ich habe sie gelesen und als sehr köstlich empfunden. Und eigenartig! Gerade hatte ich nochmals die Seiten über die Sühneleistung gelesen, die Sie mir zugeschickt haben, da ließ mich eine Dame aus Ihrem Freundinnenkreis ins Sprechzimmer holen. Während unseres Gespräches erkannte ich entweder die Autorin oder deren Vertrauensperson dieses schönen Gedankens; und ich konnte mich nicht zurückhalten, ihr mitzuteilen, daß ich das Werk, welches mir über diesen Gegenstand beschrieben wurde, kannte. Ich nannte Nantes und sofort sprach diese Dame Ihren Namen aus.

Wir werden uns also diesen Winter nicht sehen! So geht es im Leben: man begegnet sich und geht vorüber, aber Jesus bleibt: er ist der göttliche Mittelpunkt aller Herzen, die ihn lieben und sich seiner Verherrlichung weihen.

Ich bin hocherfreut, daß Sie sich so fleißig mit dem Werk der Anbetung des Hlst. Sakramentes beschäftigen. Nur immer voran: das Hlst. Sakrament erbittert die Hölle und die menschlichen Leidenschaften, aber es bleibt stets Sieger, solange es noch einen Arm gibt, um diese Liebesfackel zu tragen und damit das göttliche Feuer bei seinem Durchzug in den Herzen anzuzünden. Fahren Sie fort, sich Ihre Kraft im Brot der Starken zu holen; Sie sind zu schwach, um aus sich selbst und von Ihrer eigenen Frömmigkeit zu leben.

Bitten Sie unseren göttlichen Meister, er wolle Sie so formen, wie er es will, aber erschrecken Sie nicht, sich so zu sehen, wie Sie sind.

Ich weiß nicht, ob ich Ihnen bereits von einem reizenden Buch mit dem Titel: D i e L i e b e n d e, d i e L i e b e n d e G o t t e s ("L'amante, amante de Dieu") erzählt habe. Man sollte dieses Buch verbreiten, es ist ausgezeichnet.

Ich verbleibe allzeit in Jesus im Hlst. Sakrament

Ihr ergebenster

Eymard, Sup.


Nr.0708

An Kardin. Morlot, Paris

(Paris, 23. August 1857.)

NB! August ist mit Handschrift durchgestrichen und darüber steht: Oktober

/In der Kopie, welche im erzbisch. Ordinariat in Paris angefertigt wurde, wurde als Datum der 28. August angegeben, weil in der Handschrift Eymards août und avril leicht miteinander zu verwechseln sind. P. Troussier hat diesen Brief unter dem Datum: 28. April 1857 eingeordnet; aber eine andere Fotokopie (A-13, Nr. 12) hat als Datum: 28.10.57. Also besteht kein Zweifel: es handelt sich um den 28.Oktober 1857. A.G.sss/

Eminenz!

Ich habe vergessen, mit den Dokumenten, die Ihrer Eminenz zu überreichen ich die Ehre hatte, jenes Schriftstück beizulegen, das für uns am trostreichsten ist. Im Monat November 1856 erhielt ich von Bischof de Tripoli eine schriftliche Bevollmächtigung, die uns erlaubte, an drei Tagen pro Woche die Aussetzung vorzunehmen und diese mit dem eucharistischen Segen abzuschließen; dieses für uns sehr kostbare Schriftstück hatte sich in den Papieren von Msgr. Surat, dem ich es im vergangenen Dezember anvertraut habe, verirrt. Da nun unsere Zahl gestiegen ist, hat uns daraufhin der Bischof de Tripoli (der uns durch den Herrn Erzbischof zum kirchlichen Oberen bestellt wurde) jenes Dokument gegeben, welches ich Ihrer Eminenz hiermit überreiche, damit Sie alles, was uns betrifft, unter Kenntnis der Gründe beurteilen können.

Mit dem Ausdruck tiefster Verehrung und voller Überantwortung verbleibe ich Ihrer Eminenz untertänigster Sohn in Unserem Herrn

Eymard

Sup.

Paris, 28. Okt.(Aug.) 1857.


Nr.0709

An Frl. Fanny Matagrin

Alles aus Liebe zu Jesus in der Hostie.

Paris, 29. Oktober 1857.

Liebes Fräulein und teure Tochter im Herrn!

Eben habe ich gehört, daß Sie sich in einer großen Traurigkeit befinden; daß Ihr guter und teurer Vater sehr krank ist. Sofort habe ich Sie beide Unserem Herrn empfohlen, denn ich begreife, wie schwer und leidvoll dieses Kreuz ist. Seien Sie stark, teure Tochter, seien Sie mit Unserem Herrn groß auf dem Kreuz; es ist der Zeitpunkt, seine anbetungswürdige Hand in seinen Plänen zu küssen, in den Prüfungen ebenso wie in den Tröstungen.

Welches Glück für Ihren armen Vater, Sie um sich zu haben, von Ihnen die geistigen und leiblichen Hilfeleistungen zu erfahren! O ja, Sie werden gesegnet und zweifach gekrönt sein, weil Sie Ihren Vater gerettet und gepflegt haben! Denken Sie an seine Seele, an sein Paradies. Ich weiß, daß Sie es bereits getan haben; sollte aber Gott diese schöne Seele zu sich nehmen wollen, schmücken Sie sie, lieben Sie sie zur Ehre Gottes. Wir fangen heute eine Novene für seine Gesundung an, wenn es zum Wohl seiner Seele dient; und für Sie, teure Tochter, damit Gott Sie stütze und tröste in diesen Tagen des Leids und der Schmerzen. Wie schade, daß ich nicht bei Ihnen bin! Ich würde kommen und Ihnen helfen, dieses Kreuz zu tragen. Wenigstens werden wir viel beten.

Lassen Sie mich zum Abschluß Ihnen noch für alles danken, was Sie für Unseren Herrn getan haben. Es ist dies für mich eine stets lebendige Erinnerung.

Ich verbleibe im Herrn

Ihr ergebenster

Eymard.

An Fräulein Fanny Matagrin, Tarare.


Nr.0710

An Frl. Ant. Bost

Alles aus Liebe zu Jesus in der Hostie!

Paris, 29. Oktober 1857.

Liebes Fräulein!

Danke, vielmals Danke, daß Sie mir über Sie und Frl. Matagrin Nachricht geschickt haben. Ich bitte Sie, ihr den beigelegten Brief zu übergeben.

Sie leiden noch immer, arme Tochter! Ich verstehe es: ein liebendes Herz, das stets geliebt hat, kann nur leiden, um sich zu trösten.

Aber warum denn so viel Tränen für eine heilige Mutter? Ich segne sie ohne Zweifel, weil sie so rein sind, aber sie tun Ihnen nicht gut; sie kürzen Ihre Tage ab und verengen Ihr Herz.

Weinen Sie nicht mehr, denn Ihre gute Mutter befindet sich im Himmel, sie erfreut sich in Gott, sie erwartet Sie, sieht Sie, liebt und segnet Sie.

Man weint nicht über die Auserwählten oder nur ein wenig, wie Jesus über seinen Freund Lazarus, Maria über Jesus.

Oh, wie müssen Sie begreifen, teure Tochter, daß allein Gott das Leben ist, und zwar das Leben der Liebe als sein Glück! Lieben Sie diesen guten Gott innig, der auch Ihnen einen schönen Thron, eine schöne jungfräuliche Krone vorbereitet; er, der Sie unendlich und ewig in sich liebt.

Ich bete recht für Sie, für all die Ihren. Tun Sie es auch ein wenig für mich.

Sie wissen, mit welcher Anhänglichkeit ich mit Ihnen verbunden bin, teure Tochter.

Ganz im Herrn Ihr

Eymard, S.S.


Nr.0711

An Marg. Guillot

Alles aus Liebe zu Jesus in der Hostie.

Paris, 29. Oktober 1857.

Liebe Tochter!

Ich kann Ihnen all die verschiedenartigen Gefühle nicht beschreiben, die beim Lesen Ihres Briefes sich in meiner Seele einander abgelöst haben; aber Sie wollen also tun wie der lb. Gott, der ständig gibt, ohne sich jemals zu erschöpfen! Wie ist es möglich, daß Sie immer etwas zum Hergeben haben! Wie werde ich diese ganz große Rechnung begleichen? Wahrlich, ich möchte mich ein bißchen ärgern. Schon ist der Winter nahe; Sie müssen sich Vorräte anlegen. Sie sind leidend und dennoch geben Sie uns alles her, was Sie haben. Ich würde vor Traurigkeit darüber weinen, wo ich doch so glücklich wäre, mit Ihnen zu teilen, nicht meine kleinen Kreuze, aber unsere Geldtasche und unser Brot; es ist zu üppig, es ist mir schwer ums Herz, ................ .......................................................

Dem guten P. Champion geht es gut, sehr gut; er ist glücklich und zufrieden. Er ist in seinem Zentrum. Unser Herr hat sich ihn schon vor geraumer Zeit vorenthalten. Welches Glück für mich, einen so guten Gehilfen und milden Bruder zu haben!

Die Freude ist mit dem guten Pater ins Haus zurückgekehrt; kein Opfer ist ihm zuviel; und übrigens ist er so einsatzbereit.

Wir haben unter diesen vier Austritten sehr gelitten; aber der lb. Gott tröstet uns; gestern ist aus Marseille ein guter Bruder zu uns gekommen, um als Sakristan zu arbeiten. Das war ein Posten, der gelitten hat.

So bin ich nun seit gestern etwas für mich; ich will den Leuten schreiben, bei denen ich soviel in Verspätung bin. Seine Eminenz verlangte von mir unsere Konstitutionen, und ich mußte dafür hart arbeiten.

Ich habe die lb. Erinnerung an den ehrwürdigen Pfarrer von Ars bewundert, und das hat mich sehr gefreut.

Sicherlich hätten wir gern Lyon: unser Herz ist dort; aber Sie wissen, lb. Tochter, daß Mose und Aaron die Bundeslade erst dann an eine andere Stelle trugen, sobald die Wolkensäule der Wüste sich erhob und vor ihnen herzog. Unser König ist Jesus; wir werden dorthingehen, wo er geht; und wir werden dort bleiben, wo er bleibt.

Es geht mir nicht schlecht, ja sogar ziemlich gut. Beten Sie stets für uns, tun Sie..... ........... der Dämon tobt mehr denn je. Es scheint, daß man uns beim Kardinal einen schlechten Dienst erwiesen hat. Dieser gute Erzbischof meinte, wir wären ohne Erlaubnis in Paris und ohne Approbation des Erzbischofs Sibour.

Ich habe ihm alle unsere Dokumente hingebracht. Es wird das geschehen, was Gott will; und was Gott will, ist immer das Beste.

Bei der ersten Gelegenheit werde ich Ihnen eine ausgezeichnete Salbe für Ihre arme Schwester Mariette senden; diese wird sie heilen.

Meine aufrichtigen Grüße an alle Ihre Schwestern.

Ihr ergebenster

Eymard.

P.S. - Ich habe ein paar Zeilen an Frau Delpuche geschrieben.

Ich habe meinen Brief nochmals geöffnet,um Ihnen zu sagen, daß ich eben .... getroffen habe. Er hat sich eingerichtet .... er ist zufrieden und glücklich ..............

Wäre die Kiste noch nicht abgegangen, hätte ich gerne gehabt, daß Sie die Güte haben, uns ein einfaches violettes Meßkleid mit Seidenborten für zirka 50 Fr.zu schicken. Achten Sie darauf, daß die Kelchdecke breit und viereckig, ohne Ausfütterung und ganz aus Seide ist.

Wenn .................. uns einen Kelch anfertigen läßt, müßte man den Wunsch äußern, dafür die mittelalterliche breite und niedrige Form zu wählen.

An Frl. Guillot Margarete,

Friedensrichterstraße 17, Fourvière,

Lyon.


Nr.0712

An Marg. Guillot

Alles aus Liebe zu Jesus in der Hostie.

Paris, 1. November 1857.

Liebe Tochter, ich habe alles erhalten, was uns Ihre Nächstenliebe gesandt hat; die Marmeladen sind gut angekommen; sie schmecken ausgezeichnet.

Der gute P. de Cuers, Sakristan, jubelte, als er etwas für seine Sakristei erhielt, weil sie wegen Raub etwas leer geworden war.

Das Meßkleid ist sehr hübsch, danke ...................................................................................

P. Champion war mit seinem Kreuz und all Ihren lb. Grüßen glücklich. Er hat ein sehr demütiges Herz; schreiben Sie ihm von Zeit zu Zeit.

Nehmen Sie das Amt der Direktorin an, da sich alles einmischt; aber nur, um das Steuer des Schiffes festzuhalten, und nicht, um ständig herumzuwerken.

Danken Sie meinerseits dem guten Vater Gaudioz; ich werde ihm später schreiben.

Ja, ja, wir werden gleich mit den Messen für Ihre Toten beginnen; sie sind auch die unsrigen; sie kommen zuerst dran.

P. Champion hat seit gestern von der Erzdiözese alle Vollmachten erhalten; somit ist er in bester Ordnung.

Es bleibt mir nur die Zeit, Sie zu segnen.

Ihr in Jesus Christus ergebenster

Eymard.


Nr.0713

An Frau Gourd

Alles aus Liebe zu Jesus in der Hostie.

Paris, 7. November 1857.

Endlich, teure Tochter im Herrn, habe ich etwas Zeit für Sie. Ich war wie jemand, der ohne Schutz dem Hagel ausgesetzt war und nur daran dachte, den Hagel zu ertragen, und für andere Dinge, besser gesagt, für den Mut keine Zeit hatte.

Diese kleinen Stürme sind teilweise vorüber; zwei Priester, die Schwester eines dieser Herren, und ein Bruder sind weggegangen. Was mir Traurigkeit bereitete, war die Tatsache, daß vielleicht unsere Aussetzung mangels Personal eingestellt werden muß. Aber Unser Herr hatte Erbarmen mit uns.

Einige Stunden nach dem Austritt des ersten Priesters ist P. Champion eingetroffen; und einige Tage danach ein Bruder; so bleiben wir sechs wie vorher. Sehen Sie, wie der lb. Gott gut ist! Ja, unser eucharistisches Werk kommt von Gott, wir erleben soviele Wunder der Vorsehung, daß wir wirklich undankbar und ganz blind wären, wenn wir dies nicht sehen und seiner göttlichen Güte nicht danken würden.

Möge es Ihnen Gott vergelten, was Sie ihm in unserer armen Person ausgeborgt haben. Sie nehmen für Jesus zu viele Entbehrungen auf sich. Seien Sie weniger freigebig zu uns. Ich habe den ältesten Sohn von D. gesehen; dieser junge Mann macht mir einen guten Eindruck und scheint mir sehr intelligent zu sein. Ich habe den Vorschlag gemacht, ihn bei einem Schuhmachermeister in der Stadt, einem guten Christen, eine Stelle zu geben; dort könnte er sich in seinem Beruf weiterbilden. Er hat mit großer Freude angenommen. Ich erwarte in Kürze eine Antwort; das wäre somit eine weitere Gnade der göttlichen Vorsehung. Ich habe ihm Ihren Brief nicht ausgehändigt, weil ich dachte, daß er unnötig wäre.

Bezüglich dieses armen Mädchens, das Sie bittet, ihr ein Zimmer zu vermieten und als Tagelöhnerin zu arbeiten, haben Sie richtig gehandelt, es davon abzubringen. Es wäre besser, sie zu ihrem Vater zurückkehren zu lassen, weil man dadurch nicht mehr verantwortlich wäre, wenn sie auf Abwege gerät, was unter solchen Lebensumständen wahrscheinlich ist.

Es scheint mir, von diesem Fräulein Besson reden gehört zu haben, aber ich möchte es lieber dort als anderswo sehen. Gewöhnlich stehen diese Häuser in gutem Ruf, sonst würden sie nicht das Vertrauen genießen.

Sollte sie jedoch mit der Bitte an Sie herantreten, zu ihrem Vater zurückkehren zu wollen, lassen Sie sie zurückziehen; Gott wird alles zum besten lenken. Hätte sie den Ordensberuf gehabt, hätte man sie in eine gute Gemeinschaft geben können. Bestehen Sie darauf, daß sie es in dieser Anstalt versuche; wenn sie eine Ausbildung mitbrächte, wäre dies eine gute Voraussetzung, sie in eine Gemeinschaft eintreten zu lassen.


Nr.0714

An Frau v. Grandville

Alles aus Liebe zu Jesus in der Hostie.

Paris, 8. November 1857.

Gnädige Frau und teure Tochter im Herrn!

Mit großem Vergnügen habe ich alle Briefe gelesen, die Sie mir geschickt haben; danke! Wie gut ist doch der lb. Gott, mich mit so schönen Seelen in Beziehung zu bringen!

Schreiben Sie mir diese Protokolle nicht ab; da sie einer dieser Damen in Paris gehören, würde ich sie darum bitten, wenn ich sie bräuchte. Es tut mir leid um die Zeit, die Sie zum Abschreiben dieser kleinen Bruchstücke von Frömmigkeit verbrauchen. Schonen Sie Ihre Gesundheit.

Der eucharistische Dienst für Unseren Herrn läuft gut mitten aller geistlichen Armseligkeiten seiner armen Diener. Die Prüfungen kommen und gehen wie das Heran- und Zurückfluten des Meeres, Jesus aber liebt und stützt uns.

In seiner göttlichen Liebe vereint,

verbleibe ich ganz Ihr

Eymard, Sup.


Nr.0715

An Marg. Guillot

Alles aus Liebe zu Jesus in der Hostie.

Paris, 10. November 1857.

Mit Ihnen rufe ich: Gott sei gelobt! Sie haben das Verdienst der Annahme; lassen Sie geschehen, gehen Sie zur Seite, aber ohne den Eindruck zu erwecken, als wollten Sie schmollen. Sagen Sie über die neue Direktorin nur Gutes und dulden Sie keine Bösartigkeit gegen die neuen Ratsmitglieder! Sagen Sie allen, daß die Gnade des Gehorsams die Oberen ausmacht und ihnen die Weisheit und Stärke gibt.

....................................................................... 8 Zeilen gelöscht ......................................

Für .................. beginnen wir morgen eine Novene zu Ehren des heiligen Herzens Jesu durch die Seelen im Fegfeuer.

Ja, ja, der lb. Gott wird ihren Gatten zu einem guten Christen machen. Die Frage, zu ihm zurückzukehren, erfordert gute Überlegung. Im Sinn des Gewissens ist sie nicht dazu verpflichtet; das wäre sie nur mit Rücksicht auf die Nächstenliebe. Man müßte sich geschickt informieren über seine zeitlichen Güter und die Rücksendung verlangen .... ..... ........... ohne Zweifel.

Wir müssen eifrig beten; schreiben Sie mir, was Sie darüber wissen.

Die Post fährt ab.

Ihr im Herrn ergebenster

EYD.


Nr.0716

An Marg. Guillot

Alles aus Liebe zu Jesus in der Hostie.

Paris, 12. November 1857.

Teure Tochter, ich möchte Ihnen schnell mitteilen, daß dieser hübsche Kelch 28 cm zu hoch ist und sehr dick sein muß; ich habe solche bei Herrn Favier in Paris, ein Onkel des MM. Favier von Lyon, gesehen. Sie haben ein Ausmaß von ungefähr 20 bis 22 Zoll. Sagen Sie Herrn Favier, daß es sich um das Modell von Troyes handelt; der Fuß ist eben.

Herr Favier hat ihn uns nach Vergoldung um 225 Fr. geliefert; und man muß dazusagen, daß die Hilfsarbeiter in Paris teurer sind als in Lyon.

Ich habe vergessen, Ihnen zu sagen, daß ich am vergangenen Dienstag die Novene für Ihre Mutter begonnen habe: ich setze sie fort .......... Man muß rein sein, um in den Himmel zu gelangen ...................... Ihre Mutter war so gut, so fromm und so weise! .............. der Himmel hat keine Wolken; dort gibt es die Helle Gottes, es darf keine Flecken geben ...................... Wir haben noch keine Antwort, um uns auf ein Haus festzulegen. Es schaut danach aus, daß der lb. Gott zum jetzigen Zeitpunkt uns ohne Wohnort, ohne Mietvertrag, ohne Aussicht für die Zukunft haben will: er sei dafür gepriesen! Der gute P. Ch. strebt wohl nach einem Haus, endgültig einquartiert zu sein und einen Sitz unter der Bevölkerung zu haben; sein Wunsch ist zweifellos gut, aber der lb. Gott hat noch nicht gesagt: ich will hier wohnen, das ist mein Haus. Seine hl. Lade ist unter einem Zelt, aber Jesus würde nichts ändern, um in einer schönen Kirche zu sein, und wir in einem Haus, das uns gehört.

Und meine Rechnungen? Sie vergessen stets Ihre Geschäfte!

Wir werden mit Freude P.B. aufnehmen. Wir müssen aber noch zuwarten. Wenn ihn der lb. Gott bei uns haben will, wird er ihm gewiß eine günstige Gelegenheit geben. Ich meinerseits brauche nichts. Ich kenne ihn, und das genügt. Aber im erzbischöflichen Ordinariat wird man immer eine Bestätigung oder ein C e l e b r e t der Erzdiözese von Lyon verlangen. P. Champ. wird ihm in dieser Sache beratend zur Seite stehen. Diesem guten Pater geht es gut; er ist hier, als wäre er schon immer hier gewesen; weil seine Neigung ihr Zentrum gefunden hat.

Ich habe .......... gesehen. Sie hat an ......... ......... einen sehr scharfen Brief geschrieben und ihm klar zu verstehen gegeben, daß sie sie ihrem Vater zurückschicke, wenn sie nicht die Pflege der Schwestern in Anspruch nimmt. Und wenn sie sich nicht bekehre, wäre das alles, was man zu tun hätte. Wir werden sehen, welche Wirkung der Brief zeigen wird.

Ich habe mit diesen guten Damen noch zu wenig Kontakte; ich glaube, sie sind nicht ganz frei, und ich gelegentlich auch nicht.

Weinen Sie also nicht mehr! Sonst machen Sie sich krank, und ich wäre darüber sehr bedrückt. Seien Sie stärker und zuversichtlicher in Gott.

Lassen Sie den lb. Gott arbeiten, er wird alles zum Besten lenken.

Ihr allzeit im Herrn ergebenster

EYD.

A. S.- Befürchten Sie nicht, uns durch Ihre Briefe Unannehmlichkeiten zu bereiten; Sie

A. wissen, mit welchem Interesse wir sie lesen.

An Frl. Guillot Margarete,

Friedensrichter-Straße 17, Fourvière,

Lyon.


Nr.0717

An Marg. Guillot

Alles aus Liebe zu Jesus in der Hostie.

26. November 1857.

Teure Tochter im Herrn!

Ihre Briefe sind uns eine gute und angenehme Erholung und wir finden sie nie zu lang .............................................................................................................................................

Bezüglich der guten Dame ...............: je öfter ich hingehe, umso mehr Widerwillen spüre ich, um ihr zu sagen, zu ihrem Gatten zurückzukehren; die Angelegenheit ist schwerwiegend.

Es braucht nicht nur vage Hoffnung, Wahrscheinlichkeiten, einige religiöse Übungen, sondern vielmehr eine aufrichtige und anhaltende Rückkehr; es sind nicht indirekte, sondern persönliche Schritte notwendig. Was die Frau zu antworten hat, ist ganz offenkundig. Sie möge sich nicht weigern, zu ihrem Mann zurückzukehren, wenn er Christ und ein besserer Gatte geworden ist; aber sie muß durch die Taten und die ausdauernde gute Führung dies feststellen. Wäre er etwas großzügiger und würde er sich etwas mehr Sorgen machen, ob seine Frau alles habe, was sie braucht; wenn er sich für sie interessierte, so wäre dies ein Anfang für eine bessere Einstellung.

Es darf nicht geschehen, daß die Frau leicht und ohne Garantie eine Schenkung des Vergangenen vornimmt; denn dann könnte sie nicht mehr die Gerechtigkeit und das Gesetz für sich in Anspruch nehmen.

Überbringen Sie ihr meine besten Wünsche und meine aufrichtige Dankbarkeit.

Ich komme nun auf Sie zu sprechen, liebe Tochter.

  1. Beeilen Sie sich nicht für das Werk von Frl. Duchère; ich will mich von hier aus über sie informieren; außerdem würde Sie dies sehr binden.
  2. Wir warten auf die Antwort des Tabernakelwerkes. Fällt sie für die Zusammenlegung negativ aus, werden wir jene der Glaubensverbreitung erwägen.
  3. Ich mache mir über Frl. v. R. wegen ihrer schwachen Gesundheit keine Sorge; ich habe sie immer so schwach gekannt.
  4. Am Dienstag und Mittwoch ........... habe ich Ihre Novene begonnen ..................... ...............................................................................................................................................

Am Donnerstag hat Pater Champion die hl. Messe für ............. gefeiert.

5. Seien Sie ruhig bezüglich des Dritten Ordens und über alles, was geschehen ist und noch kommen wird; denn Sie müssen sich wohl auf kleine Demütigungen aufgrund der Veränderung, auf etwas Murren und vor allem auf innere Qualen gefaßt machen; all das ist der Anfang der Freiheit: also Mut und Zuversicht! Nur: in jenen Augenblicken des Leidens müssen Sie die Gewalttätigkeit der Natur ersticken. Seien Sie stumm bei Widerwärtigkeiten und ganz dem Hagel und Donner überlassen, die es Gott gefällt, über Sie anzuordnen und zu wollen.

Ja, ja, gute Tochter, Ihr Platz ist bereit und wird stets freigehalten; beunruhigen Sie sich nicht darüber. Zum gegebenen Tag und zur festgelegten Stunde werden Sie ruhig und freudig kommen.

................................ bittet ........

(für) mich die Weisheit und Klugheit, für alle die heilige Liebe.

Ich habe P. B. geschrieben; ich weiß nicht, was geschehen wird. Kürzlich habe ich die Anfrage eines Priesters erhalten, der sehr fromm zu sein scheint.

Schreiben Sie uns.

Möge Sie Jesus trösten und segnen.

Ihr ergebenster

EYD.


Nr.0718

An Hochw. Lemann

Paris, Rue d'Enfer 114, am 1. Dezember 1857.

Liebste Freunde!

Es scheint, daß der hochw. P. Hermann im Advent nicht zum Predigen nach St. Clotilde kommt; "L'Univers" teilt mit, daß der Herr Pfarrer predigen wird.

Zweimal habe ich mich aufgemacht, um Ihnen für Ihre hübschen Möbel zu bedanken; ich habe nicht genug Glück gehabt, um Sie zu treffen; nehmen Sie inzwischen mit diesen Zeilen den Ausdruck meiner aufrichtigen Dankbarkeit entgegen. Jesus in der Hostie der Liebe wird es Ihnen mit (reichen) Gnaden vergelten.

Ich habe im Büro des Herrn Ökonom einen Bankschein von 100 Fr. gefunden; bevor ich ihn ihm übergebe, wollte ich Sie fragen, ob er etwa Ihnen gehört.

Liebe Grüße an unsere Freunde!

Ihr in J. Chr. ergebenster

Eymard.


Nr.0719

An Marg. Guillot

Alles aus Liebe zu Jesus in der Hostie.

Paris, 3. Dezember 1857.

Gott sei gelobt! Liebe Tochter, nun sind Sie frei: bleiben Sie ganz frei und lassen Sie sich nirgens ein! Es ist wohl Zeit, daß Sie all dieses Durcheinander von Geschwätz und Armseligkeiten beiseite lassen. Fahren Sie fort, Ihr Geheimnis und Ihre Sorgen nur Gott und uns anzuvertrauen.

Erzählen Sie über die Ratsmitglieder und die Direktorin Gutes und nichts als Gutes. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es unnütz, Lektionen zu erteilen; und den Patres gegenüber seien Sie sehr zurückhaltend und legen Sie Wert darauf, Diskretion zu wahren, denn Sie wissen, was die Nachfolge sagt: jene, die heute für euch sind, sind morgen gegen euch. Es lebe Gott allein!

Ihr Brief geht in Ordnung. Schicken Sie ihn so ab, wie er ist, und halten Sie durch.

Sollte man Sie jedoch um etwaige Informationen bitten, so geben Sie diese ungezwungen und einfach.

Morgen.......... und übermorgen werde ich die Messe feiern, die Sie von mir erbitten.

Die guten .......... sind wohlauf. Sie kommen hierher, sobald Sie können; wir sprechen oft über Sie. Ihre Berufung läutert sich und wird geprüft; es scheint, daß dies rasch gehen wird. Ich möchte Sie alle hier.

Der liebe Gott wird all dies zu einem guten Ende führen.

Ich bete viel für ..............., denn es ist ein Trost für uns, sie unserem eucharistischen Werk so zugeneigt zu sehen.

Ihr in Jesus Christus ergebenster

EYD.

An Fräulein Guillot Margarete,

Friedensrichterstraße 17, Fourvière,

Lyon.


Nr.0720

An Frau Tholin

Alles aus Liebe und zur Verherrlichung Jesu in der Hostie.

Paris, 19. Dezember 1857.

Teuerste Schwester in Christus, dem Herrn!

Ich hatte das Ungeschick, die Beantwortung Ihres Schreibens auf einen ruhigeren Augenblick zu verschieben, und diesen erst heute zu finden; ich nütze ihn sofort.

Wie gut ist doch Gott, daß er Ihrem guten Vater so großherzige Entschlüsse eingibt; und was noch tröstlicher ist: daß er ihn so große Opfer bringen läßt! Darin liegt der sicherste Beweis des Wirkens der Gnade Gottes.

Als ich seine Absicht erfuhr, Karthäuser zu werden, bedauerte ich, daß unsere Gesellschaft noch nicht genügend organisiert ist, um Ihnen sagen zu können: "Dem Heiligsten Sakramente sollte Ihr Vater angehören! Wir wären glücklich, ihn unter dieser Bezeichnung aufzunehmen." Weil man aber die Pläne Gottes mit den Seelen zu respektieren hat, muß man diesen Gedanken der Karthause in dieser schönen Seele wachsen und sich vollenden lassen; Gott wird das Weitere besorgen. Ermutigen Sie sogar Ihren Vater zu seinem Vorhaben!

Das Leben der Karthäuser ist leichter im reiferen Alter als in der Jugend. - Bezüglich Ihrer lb. Schwester: warum andauernd klagen und sich damit schaden? Schimpfen Sie ruhig mit ihr. Sie ist gut für den Ordensberuf, weil sich ihr Herz darin einzig und mit allen seinen Kräften Gott anhängen will; aber man muß ihre Kräfte und den inneren Gnadenzug zu Rate ziehen. Das Leben der barmherzigen Schwestern ist nicht ein Leben der Sammlung, sondern der Tätigkeit, - ein Martha-Beruf.

Sie gehen also nach Saint Chamond; um so besser! Sie werden dort Gutes tun und diese kleine, weiße Blume der Eucharistie begießen.

Küssen Sie Ihre Kinder an meiner Stelle; ich segne sie. Beten Sie für uns, denn seit drei Tagen werden wir geprüft: man hat mir den Verkauf unseres Hauses angekündigt, und in drei Monaten müssen wir ausziehen und diesen so liebgewonnenen Ort verlassen; aber wir nehmen Jesus mit uns.

In Unserem Herrn verbleibe ich

Ihr ergebenster

Eymard, S. S. S.

P.S. - Seien Sie nicht so träge zu schreiben!


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