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Nr.0741

An Frau Tholin

Alles aus Liebe und zur Verherrlichung Jesu in der Hostie.(1)

Paris, 16. März 1858.

Teure Schwester im Herrn!

Danke für die liebenswürdigen, sogar sehr liebenswürdigen Nachrichten über den Triumph des eucharistischen Heilandes in Tarare. Wie ersehne ich es, daß Sie mit einer Fackel in der Hand die Welt durcheilen könnten, wie der Blitz, um überall das eucharistische Liebesfeuer zu entzünden!

Nehmen Sie fleißig alle Gelegenheiten wahr, die Ihnen dieser gute Meister schenkt: das Leben hat nur durch die Eucharistie Anreiz und Kraft.

Ich würde mich freuen, wenn Pater Hermann sein Wort halten würde.

Heute früh habe ich Ihre drei Reglemente gelesen, und zwar mit großem Vergnügen. Mehr braucht es nicht. Zu viele Regeln verwirren nur. Die Liebe tut das übrige und gibt der Sache Bewegung und Leben.

Bezüglich Ihrer Wahl meine ich, man sollte lieber einen Laien als einen Kirchenmann wählen: es gibt weniger Empfindlichkeit und mehr Fortsetzung und bewirkt vor allem mehr einheitlichen und starken Einsatz.

Meine Ansicht soll jedoch keine Regel für Sie sein; übrigens ist dies der erste Schritt in Amplepuis, die ersten Schritte sind gewöhnlich die Feuersäule in der Wüste.

Ich schreibe Ihrer Schwester, daß Sie aufgenommen wird; sie soll die Schwester Calamant in der Pfarre St. Johann aufsuchen.

Am Gründonnerstag hoffen wir, in unser neues Zönakel einzuziehen.

Wie gut ist doch der lb. Gott! Seine göttliche Vorsehung regelt und bestimmt alles wie eine gute und wachsame Mutter.

Beten Sie für mich. Ich will nicht sagen, daß ich leide, nein, aber ich werde von allen Seiten bedrängt und von tausend mehr oder weniger eucharistischen Absichten hin- und hergezogen, daher spüre ich das Bedürfnis, mich ganz vereinigt zu halten im Leben und in der Wahrheit Jesu Christi.

Nur Mut! Sie sind zu schweigsam und beinahe träge. Ich bete innig für Ihre Kinder und Ihren Gatten.

Seien Sie stets die Anbeterin Jesu; das ist fein!

Ganz Ihr

Eymard, S.


Nr.0742

An Marg. Guillot

Alles aus Liebe und zur Ehre Jesu in der Hostie.

Paris, 23. März 1858.

Gute Tochter!

Mit 15 Arbeitern auf dem Hals, mit Exerzitanten und tausend Dingen werden Sie mich entschuldigen, daß ich Ihnen nicht geschrieben habe. Ich hätte ein großes Bedürfnis danach gehabt, denn ich begreife, welchen Kalvarienberg Sie in Ihren Leiden mitmachen; und wiesehr alles, was Sie umgibt, Ihre Dornenkrone verstärken muß. Arme Tochter! Sie müssen Ihren Bund und Ihren Adelstitel hart verdienen; das Leiden ist das Blut der göttlichen Liebe; es ist die Agonie und der Tod dieser armen Natur.

Leiden Sie tapfer mit Unserem Herrn; später werden Sie darüber froh und glücklich sein ...........................................................................................................................................

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Seien Sie fest in Ihrem Entschluß. Lassen Sie schreien, weinen, toben; das alles kommt nicht von Gott, sondern von der Natur. Machen Sie keine Zugeständnisse, es sei denn im Fall einer schweren Krankheit; sagen Sie stets, daß Sie im Monat Mai kommen werden, daß dies eine beschlossene Sache ist; und wenn man mit Ihnen davon redet, schicken Sie die Leute zu mir.

Der lb. Gott wird den Tag bestimmen, ob es Anfang oder Ende Mai sein wird; Sie aber sollen sich an den frühesten Termin halten; dann wird man sich absprechen und sich schließlich ergeben.

Ich bete eifrig für Sie alle. Sagen Sie Frl. Claudine, daß ich mit ihr zufrieden bin.

Hier geht alles gut.

Ich werde Ihnen etwas über Herrn Bouillon schreiben, und Sie werden den Plan der Ordensschwestern vom Hlst. Sakrament senden. Dieser gute Herr ist klug und macht die Sache gut; aber was Jesus will, wird auch geschehen. Möge dieses gute Fräulein zuversichtlich sein, ihre Angelegenheit läuft gut.

Ihr im Herrn ergebenster

Eymard.


Nr.0743

An Marianne

Alles aus Liebe und zur Ehre Jesu in der Hostie.(2)

Paris, 2. April 1858.

Liebste Schwestern!

Jeden Morgen nehme ich mir vor, Euch zu schreiben; und es wird immer Abend, ohne daß ich es getan hätte. Heute reiße ich mich von allem los, damit mein Brief noch für das Osterfest bei Euch einlangt und meldet, daß der Kauf unseres Hauses endgültig ist, daß wir morgen abend einziehen und daß wir am hl. Ostersonntag unsere hübsche Kapelle einsegnen werden. Ich werde die Aussetzungsmesse zur Hälfte für Euch und für mich feiern. Was mich aufgehalten hat, war der Umstand, daß wir seit einem Monat 15 Arbeiter anzuleiten und zu überwachen hatten; deshalb haben wir keinen freien Augenblick gehabt. Dazu kommt noch unsere fortwährende Aussetzung, tausend neue Dinge anzuschaffen und - eigenartigerweise - geht es mir trot allem gut. Wir haben während der ganzen Fastenzeit kein Fleisch gegesen und ich habe mich dabei nicht schlecht gefühlt. Ich habe keine Zeit zu schlafen und trotzdem leide ich nicht unter Migräne. Wie gut ist doch der lb. Gott! Dankt ihm innig für mich!

Jetzt sind wir acht - alles läuft gut - Gott hat uns in dieser Angelegenheit gut weiterge-holfen; nun haben wir endlich ein Daheim oder besser ein Heim für Unseren Herrn, denn die Diener wohnen bei ihrem Meister.

In Kürze werde ich Euch etwas ausführlicher schreiben, denn ich fürchte, die Post zu versäumen.

Euer ganz ergebener Bruder

Eymard, S.S.S.

Liebe Schwester!

Gerade habe ich Euren Brief gelesen. Ich verdiene es schon, daß Ihr mich scheltet, Ihr werdet mir wohl auch verzeihen.

Bald werde ich dem Herrn Pfarrer schreiben. Wenn Ihr wüßtet, was das Leben in Paris bedeutet! Man hat kaum Zeit zu atmen, vor allem wir, am Beginn einer so großen Gründung.

Für Herrn Guétat tue ich, was ich kann; ich hoffe, daß alles glückt, laßt ihn grüßen. Die Sache Bethoux wird schwieriger werden, aber wir hoffen.


Nr.0744

An Marg. Guillot

Paris, 8. April 1858.

Bezüglich der Damen kann ich Ihnen den Zeitpunkt ihrer Abreise nicht sagen, ich warte auf die Anweisung Gottes; das wird aber - hoffe ich - nicht lange dauern.

Wir werden neben dem anderen Gebäude ein kleines Haus bauen lassen; das ist es, was die Sache verzögert. Die Arbeit wird einen Monat in Anspruch nehmen.

Was Sie und Ihre Schwester und äußerstenfalls diese gute ..................... anlangt, so wird man Sie aufnehmen können; aber ich möchte Sie hier gegen Mitte oder Ende Mai einquartieren; zu diesem Zeitpunkt wird alles fertig sein.

P. Bruneau hat sich verhundertfacht. Er ist es, der alles ausgeführt hat. Er ist ein Mann mit Kopf und Entschlossenheit, ganz anders organisiert: jeder hat eben seine Gabe.

Adieu, gute Tochter! Schreiben Sie recht ausführlich über die Reise nach Ars.

Erzählen Sie mir nicht von Ihren Armseligkeiten; dies sind Gnaden. Für mich sind Sie umso größer vor Gott und meinem Herzen umso teurer, je armseliger und nichtig Sie sind.

Ihr ergebenster

Eymard.

An Fräulein Guillot Margarete,

Friedensrichterstraße 17, Fourvière,

Lyon.


Nr.0745

An Marg. Guillot

Alles aus Liebe und zur Ehre Jesu in der Hostie.

Paris, 14. April 1858.

Liebe Tochter!

Seien Sie nicht allzusehr um mich bekümmert, auch nicht über meine kleinen Kreuze: das sind Lichter und Gnaden. Unsere arme Natur hat stets vor allem Angst, wenn sie in die Hände Jesu fällt; sie will sich an alle Sträucher, die sie antrifft, und die ihr unter die Hände kommen, festklammern.

Es scheint, daß mich der gute Meister ganz frei von allem und jedem Geschöpf will; er will mein einziges Gut und meine alleinige Kraft sein. Ich kann mir nicht mehr wünschen.

Ja, diese armen Kinder werden beide kommen; sie werden Ordensleute trotz aller offenkundigen Hindernisse. Dies ist wenigstens meine Zuversicht.

Herr Richard wird zusammen mit Ihnen kommen, gut so; dies ist der einfachste Weg. Ich frage Sie, ob Herr Richard nicht früher kommen könnte; ich hätte es lieber, ihn gleich in unserem Haus einzuquartieren ..................... 4 Zeilen gelöscht ........................................

..............................................................................................................................................

Dies sind die Gedanken, die mich seit langem beunruhigen .............................................

........................................... 2 1/2 Zeilen gelöscht ........................................................

Ich feiere Ihre Messen. Unsere Einrichtungsarbeit geht nur langsam voran. Gestern haben wir einen Priesternovizen aufgenommen, den ich bereits kannte. Er ist alt: 58 Jahre. Wenn ihn Unser Herr will, ist es gut. Ein Gärtnerbruder verläßt uns: das Geld und die arme Natur haben ihn versucht. Gott sei dafür gepriesen! Ein anderer wird kommen. Danke für Ihre guten Ideen zum Hausbau: ich werde sie nützen; ab nun werde ich Ihre Briefe nicht mehr herumzeigen ............ es sei denn, Sie sagen mir, es zu tun. Es geht mir trotz allem gut. - In Unserem Herrn verbleibe ich Ihr ergebenster

EYD.

P. S. - Ich war über die Reise nach Ars sehr zufrieden.................................


Nr.0746

An Marg. Guillot

Alles aus Liebe und zur Ehre Jesu in der Hostie.

Paris, Fg.St.-Jacques 68, am 23. April 1858.

Liebe Tochter!

Ich zähle die Tage und sie dünken mir lange.

Ich sehne mich danach, daß Ihre Prüfungen, Ihr Seufzen und Ihre Leiden ein Ende nehmen. Ich spüre, daß Sie auf einem harten Kalvarienberg sind; aber das ist das Leben durch den Tod; es ist die Gnade der Berufung, die sich läutert und stärkt. Leiden Sie tapfer in Unserem Herrn und lösen Sie Ihre Seele ganz von allem Geschaffenen und Irdischen.

Sehen Sie nur Jesus allein, der Ihr Gut, Ihr Zentrum und Ihr Brot sein wird.

Alle Prüfungen tun mir gut; alles läuft hier, alle zeigen guten Willen: die Gnade wird den Rest besorgen.

Frau D. C. sieht Sie mit größtem Vergnügen und mit herzlicher Freude zu uns kommen; sie hört nicht auf, mir davon zu erzählen. Es ist für sie ein Festtag. Somit in dieser Hinsicht keine Versuchungen noch Ängste! Sie ist so innerlich, so demütig und so gütig geworden! Gott hat ihr große Gnaden gewährt und vor allem die große Ehre, sie unter das erste Leiden gestellt zu haben. Sagen Sie bitte Ihrer lb. Schwester, daß alles gut und heilig sein wird.

Die Patres sprechen mit Ihnen nicht darüber, weil sie sich selten sehen .....................

Frl. B. möge sich gedulden und soll wissen, daß ich sie nie ohne die Einwilligung ihrer Eltern aufnehmen werde; sie hat Sorgen, das ist ein gutes Zeichen. Sie möge beten und Unseren Herrn um die Freiheit bitten; aber es scheint, daß ihre Stunde noch nicht geschlagen hat.

Ihr Haus macht Fortschritte; es verlangt mich danach, es fertig zu sehen und Sie alle darin zu sein.

Ja, für ............. ist alles geregelt. Sie möge sich mit Ihnen vorbereiten.

Ich segne Sie alle.

Ihr im Herrn ergebenster

EYD.

P.S. - P. Brun., der ein Hausierer geworden ist, bittet mich, Ihnen mitzuteilen, ihm ein Ries Papier, Federn und Briefumschläge, sowie ein Ries Schulpapier mitzubringen.

Sie würden mir eine große Freude machen...............................................................


Nr.0747

An Frau Jordan

Alles aus Liebe und zur Verherrlichung Jesu in der Hostie!

Paris, Faubourg-Saint-Jacques 68, am 23. April 1858.

Gnädige Frau und teuerste Schwester im Herrn!

Heute, am 23., habe ich mit der Novene für Ihre lb. Tochter begonnen; ich werde sie fortsetzen bis zum 1. Mai und dabei Unseren Herrn inständig durch seine hlste. Mutter um ein Kind des Segens bitten. Gott wird uns erhören, denn es geschieht zu seiner Verherrlichung.

So sind wir nun in einem großen Haus mit einer hübschen Kapelle und einem schönen Garten beim Herrn: sehen Sie, wie der gute Meister seine armen Diener behandelt!

Seit beinahe zwei Monaten haben wir die Arbeiter im Haus; ich erwarte es schon fast nicht mehr, bis alle Arbeiten abgeschlossen sind; wir haben zuerst mit den Arbeiten in der Wohnung unseres Meisters begonnen.

Werden Sie dieses Jahr nicht nach Paris kommen? Ich würde mich sehr freuen, Ihnen unsere kleinen Arbeiten zu zeigen.

Gott segne Ihre Seidenwürmer! Es ist schon so lange, daß Sie Gott in dieser Frage prüft.

Ja, seien wir e i n s im Herrn, ganz vereint in seinem Geist und seiner Liebe. Nehmen Sie die Kreuze an wie das veränderliche Wetter und bleiben Sie in Frieden mit Gottes Gnade.

Geben sie mir Nachricht von Ihnen; Sie wissen ja, welchen Wert ich darauf lege, meine älteste Tochter im Herrn.

Ihr im Herrn ganz und allzeit ergebener

Eymard, S. S. S.

An Frau Jordan, bei Frau Giraud,

rue Saint-Jacques 13,

Grenoble (Isère)


Nr.0748

An Herrn Creuset

Alles aus Liebe und zur Ehre Jesu in der Hostie.

Faubourg Saint-Jacques 68, am 2. Mai 1858

Liebster Freund!

Ich war und bleibe stets sehr dankbar für Ihre lb. Erinnerung und Ihre gute Freundschaft und ich erwidere sie Ihnen mit Freude. Wie danke ich dem lb. Gott, daß er Ihnen eine so gute und fromme Gefährtin geschenkt hat! O ja, ich habe sie recht gesegnet, sie und ihre Frucht, auf daß sie mit allen Gnaden und Segnungen Unseres Herrn gesegnet sei. Und auch Sie sollen gesegnet sein, lb. Freund, in seiner hl. Liebe! Lassen Sie sich nicht durch die Sorgen und Plagen dieses Exils betrüben; die Sonne neigt sich ihrem schönen Untergang zu, das Leben vergeht wie die Güter; aber der Dienst an Gott bleibt. O ja, dienen Sie diesem guten Meister wohl, und er wird Ihnen sagen: tritt ein in die Freude deines Herrn.

Ich bin über meine Lage stets sehr glücklich; sie ist so schön! Ich verdiente sie nicht. - Ich habe noch keine Leute aus Lyon bei mir und trotzdem liebe ich sie sehr; ihr Tag wird kommen.

Adieu, lb. Freund, seien wir stets vereinigt in der göttlichen Liebe Unseres Herrn.

Ihr ergebenster

Eymard.


Nr.0749

An Marg. Guillot

Alles aus Liebe und zur Ehre Jesu in der Hostie.

Paris, 5. Mai 1858.

Liebe Tochter!

Wie leide ich, Sie auf einem so harten Kreuz zu spüren! Unser Herr möge Ihnen helfen und Sie in seiner heiligen Liebe stärken! Denn die arme Natur ist in tiefer Agonie, und das arme Herz ist sehr traurig und geprüft. Ich danke dem guten Meister, daß er Sie stärkt in Ihrer Festigkeit und Ihrem Entschluß. Bleiben Sie standhaft! Und was immer es auch sein mag, weder durch Tränen, noch durch die menschliche Tröstung: lassen Sie sich nicht binden noch ins Wanken bringen. Bleiben Sie stark wie Jesus, als er ans Kreuz ging, wie Abraham mit Isaak, wie Ihre göttliche Mutter.

Ihre Schmerzen und Ihre Tränen des Herzens sind Blumen des schönen Kalvarienberges der Liebe. Sie werden sie eines Tages freudig pflücken.

Ja, gute Tochter, der gute Meister will Sie für seinen Dienst und deshalb hat seine göttliche Vorsehung alles so eingerichtet, um Ihnen Ihre Freiheit zurückzugeben und in sein heiliges Zönakel zu kommen.

Dieses kleine Zönakel schreitet voran; in 14 Tagen, so hoffe ich, wird alles ordentlich und bereit sein, Sie zu empfangen; wenn ich an dies alles denke, dann bin ich ganz überrascht und vor allem kann ich es mir nicht verwehren, darin den Finger Gottes zu sehen. Sie werden sehen, daß Sie Gott sehr geliebt hat, indem er Sie zu einer so schönen Berufung geführt hat.

Sagen Sie Herrn Richard, sich nicht soviel um sein Dokument den Kopf zu zerbrechen. Es ist besser, wenn er sich einige Tage mehr nimmt. Ich fürchte, daß er vor Müdigkeit erkrankt; und deshalb ist es besser, daß er sich ein oder zwei Tage ausruht, wenn er müde ist.

P. Bruneau fährt morgen abend um 10.30 Uhr nach Lyon und wird dort am Freitag nachmittag ankommen.

Diese Reise wird ihm guttun. Er hat viel gearbeitet; dies wird eine kleine Entspannung sein. Ich war über all das, was er getan hat, sehr befriedigt; er hat Kopf und Kraft bei der Arbeit; ich hätte ihn nicht für so geschickt und so großzügig gehalten. Gott wird es ihm vergelten. Sie werden sich mit ihm verstehen. Er wird Ihnen ein bißchen wohltun und Sie ihm auch.

Frau Richard muß sehr glücklich sein, wenn sie sieht, wie ihre Sehnsüchte und Wünsche demnächst in Erfüllung gehen; der lb. Gott hat sie sehr gern, denn es ist eine große Gnade.

Ich habe heute früh Ihre Messe gefeiert und eifrig gebetet für Sie alle.

Am Freitag werde ich jene von Frl. Billard feiern; sie ist eine Seele, die ich ganz beim Hlst. Sakrament sehen möchte.

Schreiben Sie mir oft, gute Tochter; ich leide mit Ihnen und Ihrer lieben Schwester; ich bitte Sie, ihr alles mitzuteilen, was ich Ihnen schreibe.

Ihr in Jesus Christus ergebenster

EYD.

A. S. - Meine ergebensten und herzlichsten Grüße an Fr............ Alle Tage bete ich für

A. sie und ihren Gatten.

An Fräulein Guillot Margarete,

Friedensrichterstraße 17, Fourvière,

Lyon.


Nr.0750

An Mariette Guillot

Alles aus Liebe und zur Ehre Jesu in der Hostie.

Paris, 5. Mai 1858.

Teure Tochter in Christus, dem Herrn!

Ich bin recht träge, Ihnen ein paar Zeilen zu schreiben, nicht wahr? Leider! Ich wurde von so vielen Leuten und Dingen bedrängt in diesen Tagen, daß ich kaum die Zeit zu einer Verschnaufpause hatte. Ich nehme an Ihren Leiden, teure Tochter, gerne Anteil. Zum jetzigen Zeitpunkt tragen Sie schwere Kreuze: Ihre Tante krank, Ihre Schwestern bereiten sich vor, nach Paris zu kommen, die kleinen Kreuze daheim.- Seien Sie stark in diesen Tagen und lassen Sie sich nicht entmutigen, Gott wird Ihnen zu Hilfe kommen. Ihre beiden Schwestern kommen, um Ihnen einen Platz vorzubereiten; man muß dies als eine Gnade betrachten und als ein Opfer des Augenblicks, das der lb. Gott verlangt; dafür werden Sie ihm eines Tages danken.

Gott gefällt es, jemand manchmal bis zum Todeskampf auf die Probe zu stellen; hernach hebt er ihn aber sofort wieder auf. Beunruhigen Sie sich nicht.............................................

ich werde immer Ihr Vater und auch der Ihrer Schwestern sein.

Beruhigen Sie ein wenig Ihre gute Schwester Jenny, sie muß sich in einem großen Kummer....des Herzens befinden....

Wohlan denn, armes Fräulein Mariette, Sie sind es, die sich um alle anderen kümmern und alles auf den rechten Weg leiten müssen. Nützen Sie diesen unliebsamen Zeitpunkt, und wenn die Natur weint, so möge Sie die Gnade und Liebe Gottes zu Unserem Herrn sagen lassen: Alles für dich.

Ich bin in seiner göttlichen Liebe, gute Tochter, stets Ihr ergebener

Eymard.

An Fräulein Mariette Guillot, Lyon.


Nr.0751

An Frau Gourd

9.Mai.

/Paris/ 9. Mai 1858. Das Datum hat weder Ort noch Jahr. A.d.H./

Gnädige Frau!

Danke für Ihren Brief; ich habe Gott dafür gelobt. Der Dämon gerät in Wut, aber Gott triumphiert! Sehen Sie, wie gut und vorausblickend diese göttliche Vorsehung ist! Wie mütterlich sie doch ist! Übergeben Sie sich ganz ihrer Obhut und lassen Sie von ihr alles anordnen, alles tun. Schlafen Sie ruhig, Gott wacht für Sie und über Sie. Ich sende Ihnen einen Brief, der an mich adressiert ist. Schonen Sie sich sehr und nehmen Sie brav Ihre Medikamente. Wann werde ich Sie sehen?

Stets zu Füßen Unseres Herrn.


Nr.0752

An Frau Gourd

Paris, Faubourg... , 11. Mai 1858.

Gnädige Frau!

Ich habe gestern vergessen, Sie zu bitten, mir einen Brief für Ihre Frau Mutter zu senden, den ihr P. Bruneau bringen wird. Er wünscht diese gute Mutter, seine geistliche Tochter, zu sehen und ihr ein wenig Gutes zu erweisen, wenn sie es braucht. Er hält sich noch 8 Tage in Lyon auf.

Ich habe es gestern sehr bedauert, so wenig Zeit gehabt zu haben; der lb. Gott hat es anders gefügt; ein anderesmal wird es besser klappen. Und sobald Sie Zeit haben, werden Sie es mir mitteilen.

Es war am Donnerstag, Fest Christi Himmelfahrt, 13. Mai, daß wir approbiert worden sind. Lobpreisen Sie Gott mit uns und danken Sie ihm für uns. Welch ein glücklicher Tag für uns! Wieviele Gnaden sind daraus entsprungen! Wie mütterlich hat uns die Vorsehung in einem so schwierigen und nach dem gewöhnlichen Gang der Dinge so unmöglichen Werk beschützt und geleitet! O ja, das bedeutet für mich eine solche Gnade, daß ich nicht daran denken kann, ohne bewegt zu sein, vor allem wenn ich an die Auswahl denke, die Unser Herr dafür getroffen hat: so arme und elende Werkzeuge, ohne materielle Mittel, ohne Schutz, ohne in Paris bekannt zu sein. Dann zu sehen, wie alle Schwierigkeiten verschwinden und jegliche Hilfe zur Stunde des Bedarfes eintrifft! O ja, der Finger Gottes ist am Werk. Aber wie muß man fürchten, untreu und undankbar zu sein! Beten Sie innig, daß dies niemals der Fall sein wird.

Ich segne Sie im Herrn,

Eymard.


Nr.0753

An Herrn Bettoux (oder: Bethoux?), Fabrikant in La Mure

Alles aus Liebe und zur Verherrlichung Jesu in der Hostie (3)

Paris, fg St. Jacques 68, am 14. Mai 1858.

Lieber Herr Bettoux (Bethoux nach der Version von Château-Gontier)!

Ich sende Ihnen im Anschluß das Schreiben, das ich soeben vom Finanzministerium erhalten habe; ich habe dort einen guten Bekannten, einen Abteilungsleiter, Herrn Cavalier; er hat mir darin große Gefälligkeiten erwiesen, wo andere mich entmutigt haben.

Dieser liebe Herr ließ bei mir anfragen, ob Sie nicht positivere Notizen und ausführlichere Erklärungen besäßen; ich habe ihn gebeten, mit seinen Nachforschungen bis 1801 zurückzugehen; ich weiß noch nicht, ob die Sache befriedigendere Ergebnisse bringen wird.

Ich würde mich sehr freuen, Ihnen behilflich zu sein! Rechnen Sie mit mir und grüßen Sie mir den lb. Herrn Pellat.

In J. Chr. Ihr ergebenster

Eymard.

Adresse:

An Herrn Bettoux,

Briefträger von La Mure d'Isère.


Nr.0754

An Marg. Guillot

Alles aus Liebe und zur Ehre Jesu in der Hostie.

Paris, 15. Mai 1858.

Gute Tochter!

Nun also nähert sich dieser große Augenblick, diese feierliche Stunde des Opfers, die Agonie, der Tod, dann das Leben, und zwar das eucharistische Leben. Sehen Sie, gute Tochter, wie Unser Herr alles eingerichtet hat, alles geregelt und getan hat: Sie sind frei, die größten Schwierigkeiten sind wie leichte Wolken verschwunden, Sie kommen zu uns, um unsere Gnade, unser Leben, unser Glück und auch unser Kreuz zu teilen; denn wo Jesus wohnt, gibt es immer sein gutes und liebenswürdiges Kreuz: es ist der Reisestab des Christen, sein Schwert des Kampfes, sein Zepter und seine Krone. O ja, Gott lieben heißt für ihn leiden; ihn sehr lieben, heißt viel leiden wollen; ihn vollkommen lieben heißt für ihn sterben. Nun gut! Wir werden gemeinsam dem göttlichen Meister nachfolgen. Wir werden einander helfen, unsere kleinen Kreuze zu tragen, Unseren Herrn zu lieben und ihm zu dienen, wie er es verdient.

O ja, Sie werden eines Tages darüber glücklich sein, daß Ihr Herz durchbohrt wurde, die Seele zerrieben und der Leib gekreuzigt wurde.

Am Montag ist Herr Richard gekommen; ich habe bei ihm eine gute Einstellung gefunden und hoffe, daß aus ihm ein guter Bruder werden wird. Er ist ganz demütig und voll guten Willens.

Ich habe ihn ein wenig in Paris herumbegleitet; das hat ihm Vergnügen bereitet. Er hatte eine angenehme Reise und ist sehr zufrieden.

Zu Ihnen: kommen Sie mit P. Bruneau am Montag oder Dienstag nächster Woche, denn wir rechnen damit, unsere Exerzitien am Donnerstag in der Pfingstwoche zu beginnen, um sie am Fronleichnamsfest abzuschließen; beunruhigen Sie sich also nicht, wie es sein wird; ob Sie stören? - Überhaupt nicht, im Gegenteil: es wird uns eine Freude sein, Sie zu empfangen.

Sollte das Haus fertigsein, werden Sie hierherkommen; wenn nicht, werden Sie zu jenen guten Damen gehen; aber ich hoffe, daß Sie Ihr Haus neben uns beziehen werden.

Die Post fährt ab.

Ihr ergebenster

EYD.


Nr.0755

An Marg. Guillot

Alles aus Liebe und zur Ehre Jesu in der Hostie.

Paris, 21. Mai 1858.

Liebe Tochter!

Ich sende Ihnen den Brief von Herrn Richard für seine Schwester in Jesus Christus.

Ich bin stets mit ihm sehr zufrieden und stelle fest, daß er ein guter, einfacher und geradliniger Religiose wird.

Gott hat ihn hiefür seit langem vorbereitet. Wie wunderbar ist doch die Barmherzigkeit Gottes auf ihren Wegen! Wo sie doch ihre Begünstigten suchen geht!

Ich erwarte Sie also am Dienstag. Sie müssen beim guten Meister aussteigen, der bei uns ausgesetzt ist; es ist gerecht, daß er den ersten Besuch erhält. Von hier aus werden Sie dann in die Cassini-Straße 18 gehen, denn ich glaube nicht, daß das neue Zönakel am Dienstag ganz vollendet ist; aber Sie werden Ihre Sachen bei uns abstellen.

Ich werde das übrige regeln.

P. Champion läßt Ihnen ausrichten, wegen der Schulden, über deren Bezahlung Sie zweifeln, ganz ruhig zu sein; und auch ich sage Ihnen: Sie sind nichts schuldig.

Bitte sagen Sie dem guten und teuren P. Bruneau, wiesehr ich gelitten habe, ihn krank zu wissen; und daß die ganze Gemeinschaft für ihn betet. Ich bin glücklich, ihn bei Ihnen zu wissen; er wird Ihnen vergelten, was Sie ihm erwiesen haben. Also dann, meine guten Töchter, man bringt in diesem Leben dieses große Opfer seiner Heimat, seines ganzen Hauses, seines Feldes, seiner Brüder und Schwestern nur einmal; aber man muß es ganz aus Liebe zu Unserem Herrn bringen: das ist der vollkommene Akt der Liebe, er wiegt das Martyrium auf; dann ist man so glücklich, alles weggeschenkt zu haben! Übergeben Sie alles ganz in die Hände Unseres Herrn: Ihre Schwester, Ihre Tante, Ihre Geschäfte. Er wird sich um alles kümmern: Sie aber sollen machen wie Abraham, wie Maria: gehen Sie, wohin Gott Sie ruft; denn das Land des Lichtes ist mehr wert als das Land der Finsternis.

Mein Segen geht an Sie alle.

EYD.

P. S.- Ich warte noch auf einen Brief von Ihnen. Ich wünsche, daß P. Bruneau zusätzliche Gürtel mitbringt;denn es ist mein Wunsch, daß alle Gürtel tragen, nicht diese Kop peln, die aussehen wie nach Sparsamkeit und Unsauberkeit.


Nr.0756

An Frau v. Grandville

Alles aus Liebe und zur Ehre Jesu in der Hostie.

Faubourg S.-Jacques 68, 6. Juni 1858.

Teure Tochter in Jesus!

Wie bin ich böse auf mich, daß ich Sie so lange ohne Antwort ließ! Ich beklagte mich über Ihr Schweigen, und siehe da, nun bin ich noch schuldiger geworden! Ich hätte ja ein bißchen Anrecht auf Ihre gutwillige Nachsicht!

Wir haben eben unsere achttägigen Jahresexerzitien gehalten; sie wurden am hohen Fronleichnamsfest abgeschlossen; darüber hinaus bedrängen mich meine 12 Arbeiter usw. usf.

Aber hier werden wir alles in Einklang bringen. Ich rate Ihnen, daß Sie zuerst Ihre Bäderkur machen; nach Ihrer Rückkehr werden wir Sie zu Exerzitien empfangen: die Tage sind günstig, zudem werde ich freier sein.

Bezüglich des offiziösen Vorschlags, den Sie mir für diese kurzen eucharistischen Exerzitien unterbreiten, so würde ich gerne damit in Nantes beginnen; somit können Sie mit mir rechnen, sogut es die arme menschliche Natur zulassen kann. Dort werden wir ergänzen, was wir mit Ihnen in Paris begonnen haben.

Gott hat uns während der Exerzitien viel Trost geschenkt, wir waren 12: 7 Priester und 5 Brüder; einige kamen, um ihre Berufung zu prüfen, darunter 2 Priester.- Sehen Sie, wie gut unser Heiland ist! Ich hatte mir diese kleine Zahl gewünscht, und seine Güte hat sie uns geschickt. O ja, im Dienste des eucharistischen Heilandes gewinnt man alles; es ist beinahe so, als wäre er mit dem hundertfältigen Lohn nicht mehr zufrieden, als genüge dies seinem Herzen nicht. Ich sehe immer deutlichere Beweise der über uns wachenden Vorsehung. Wenn wir ihm doch wenigstens mit recht viel Eifer und Großmut dienten!

Ich freue mich sehr, gute Tochter, daß Sie in Ihrem Seeleneifer ebenso wie in Ihrem Leben eucharistisch werden. Das soll von nun an Ihr Mittelpunkt und Ihre Aufgabe sein; Sie könnten keine schönere finden! So möchte ich, um Ihnen meine ganze Ergebenheit zu zeigen, daß Sie die erste Tertiarin des Hlst. Sakramentes werden. Ich segne Sie und verbleibe, gute Schwester und Tochter im Herrn,

Ihr ergebenster

Eymard, S.S.S.

P.S.- Ich bedauere, daß ich nicht Ihre gute Freundin treffen kann, die Sie in Versailles haben; ich glaube, der beste Weg wäre es, sie einmal nach dem Mittagessen in ihrer Wohnung zu besuchen.


Nr.0757

An de Cuers

Paris, 18. Juni 1858.

Lieber Pater!

Ich habe Ihnen unsere Nachrichten versprochen und warte auf die Ihren.

Die Exerzitien der Damen wurden gestern abend abgeschlossen. Ich hoffe, daß der lb. Gott sie segnen wird, denn man hat sehr gelitten: es sind die Exerzitien des Todes. Ich mache mir fast Vorwürfe, zu streng gewesen zu sein; die Schlußfolgerung ist, daß Fräulein Guillot den Versuch machen wird. Ihre Schwester wünscht nach vielen Bewährungen ebenso den Versuch. Diese Mädchen haben durch ihre gegenwärtige Lage, die Krankheit, ihre Schwestern in Lyon usw. viel mitgemacht.

Auch Gott geht durch das Leiden und das Absterben an sich und allem zu Werk.

Frau Duhaut-Cilly und ihren Kameradinnen geht es gut, sie haben schöne Opfer gebracht.

Ich habe nichts Neues zu berichten, hier läuft alles normal. Diesen Morgen hat P. Bruneau nicht die hl. Messe gefeiert, seine Hände sind durch das Blut geschwollen (eine gewöhnliche Krankheit).

Herr Mathon ist ganz stolz, Ihr Sekundant zu sein, er ist voll guten Willens; und wenn er glauben könnte, daß er sehr nützlich ist, würde es ihm prächtig gehen, er spricht nicht von seiner Krankheit.

Herr Courtois ist noch hier. Er erwartet eine Antwort von auswärts, denn ich kann ihn mit einer so besonderen Diät nicht als Postulant aufnehmen; ich habe es ihm mitgeteilt. Er ist sehr fromm und scheint das WERK und unsere Übungen zu lieben.

Ich bete viel für Sie, teurer Pater, für Ihre Reise, Ihre Familie, daß alles geregelt wird und sich alles zum Besten wendet.

Geben Sie auf Ihre Gesundheit acht, nehmen Sie einige Meerbäder; es ist besser, einige Tage länger dort zu bleiben, da Sie nahe am Meer sind, nützen Sie die Gelegenheit zum Zweck des besseren Dienstes an unserem König.

Herr Carrier (sic, soll es nicht Carrié heißen?) ist wohlauf und arbeitet, er sehnt sich nach Ihnen.

Bitte um Ihre Nachrichten.

Tausend Grüße an den guten Pater Brunello.

Ihr im Herrn ergebenster

Eymard, S.S.S.


Nr.0758

An de Cuers

Paris, 19. Juni 1858.

Lieber Mitbruder!

Ich habe heute morgen Ihren Brief erhalten und einige Stunden gewartet, um Ihnen zu antworten.

Ich habe mit der Danksagung begonnen, denn das Angebot, welches uns der heiligmäßige Bischof von Marseille für das eucharistische WERK macht, hat mich sehr gerührt.

Sehen Sie, wie gut Unser Herr ist! In Marseille wollten wir beginnen, mit diesem Haus der Minderbrüder, und siehe da, nun scheint sich alles so zu regeln, daß wir dort die erste Gründung machen.

Ich liebe Marseille, es ist meine erste Stadt, ich möchte mit ihr beginnen.

Prüfen Sie nach, ob das Haus der Minderbrüder in Ordnung ist; ist es ein Geschenk für das eucharistische WERK?

Ist diese Schenkung, von der Sie berichten, vielleicht nur ein Kaufvorschlag? In diesem Fall und wenn die Gelder, von denen Sie schreiben, nur in Aussicht sind, würde ich dieses Projekt vertagen, denn ich möchte mich nicht in Schulden stürzen.

Wenn es aber ganz einfach und sicher ein Geschenk für das WERK ist und den Segen des Bischofs trägt, so sehe ich bei dieser Annahme den Finger Gottes; wenn dem so ist, gebe ich Ihnen die Vollmacht, es anzunehmen. Die Patres teilen meine Ansicht. Ich wäre wirklich glücklich, wieder ein Kind dieses guten und so frommen Bischofs zu werden.

Hier nun ein anderer Vorschlag, der einen Tag vor Ihrem Brief eingelangt ist.

Ein Priester von Arras, den ich kenne, schreibt mir folgenden Brief:

"Hochwürdiger Pater!

Ich bin beauftragt, Sie zu fragen, ob Sie in einem Jahr oder so ungefähr eine Gründung in unserer Diözese vornehmen könnten und unter welchen Bedingungen.

Man würde Ihnen ein altes Kloster mit Kapelle und einen großen Garten anbieten. Hier wäre es Ihnen möglich, Berufe zu erhalten, denn es ist ein gutes Erdreich und der Bischof würde die Ordensberufe befürworten usw., usf.

Ich glaube mit Berechtigung, daß die Ihnen angebotene Gründung noch andere und nicht weniger wichtige Vorteile einbrächte.

Ich wäre Ihnen für eine baldige Antwort dankbar..."

16. Juni.

So sehen Sie, lb. Pater, Msgr. Parisis steht dahinter und ruft uns, sollen wir den Süden vorziehen oder beide Arme ausstrecken?...

Herr Courtois hat entschieden, er bleibt, alles ist geregelt.

Ein Priester ist eingetroffen, er prüft sich; die Post geht ab.

Ihr im Herrn ergebenster

Eymard, Sup.S.S.


Nr.0759

An Mutter Franziska de La Rochengely, Oberin des Zönakels in Paris

Paris, fg St.Jacques 68, 20. Juni

Ehrwürdigste Mutter!

Die Überbringerin dieses Briefes ist ein englisches Fräulein aus sehr guter Familie, sie ist vor einiger Zeit zum katholischen Glauben übergetreten und wünscht, einige Wochen in Ihrem hl. Haus zu verbringen: sie ist gezwungen, von der englischen Dame, bei der sie wohnte, wegzuziehen.

Wenn sie eine Berufung zum Ordensleben hätte, würde sie Ihnen für die anglophonen Exerzitienteilnehmerinnen sehr nützlich sein, denn es scheint, daß sie eine brillante Ausbildung genossen hat.

Ich bete für Sie, meine gute Mutter, und bleibe

im Herrn ganz Ihr

Eymard

(Mit Bleistift hinzugefügt:) Ich werde Sie morgen besuchen.


Nr.0760

An Frau v. Grandville

Paris, 9. Juli 1858.

Ich bin stets derselbe Faulenzer, liebe Tochter; entschuldigen Sie mich! Es ist freilich wahr, daß ich überlastet war; um Ihnen aber einen wirklich freien Augenblick zu schenken, wartete ich bis auf den heutigen Tag.

Ja, ja, ich werde Ihnen meine ganze freie Zeit zur Verfügung stellen, Sie dürfen kommen. Wir müßten Sie bei uns einquartieren, wenn es möglich wäre; w e n n e s n i c h t g e h t, bei den Damen der Retraite. Sie werden hierherkommen, und ich werde Ihnen entgegenkommen; wir werden alles regeln. Kommen Sie, gute Tochter!

In Unserem Herrn verbleibe ich

ganz Ihr

(Eymard)

(1) Diese Formel ist im Original lithographiert.

(2) Dieser Briefkopf ist im Original gedruckt.

(3) Dieser Kopftitel ist gedruckt (A. d. H.).


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