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Nr.0841

An Frau Jordan

Paris, 6. Juli 1859.

So bin ich nun wieder in Paris, nachdem ich nahe bei Saint-Romans vorbeigefahren bin, ohne Sie dabei kurz besuchen zu können. Ich war genötigt, rasch zurückzukehren, um am Sonntag der Fronleichnamsoktav in Paris zu sein, weil einer unserer Religiosen erkrankte und meine Anwesenheit verlangte.

Der lb. Gott wollte nicht, daß ich die Freude erlebe, Ihnen einen kurzen Besuch abzustatten. Er sei trotzdem gepriesen! Ich hätte gern diesen schönen Felsen wiedergesehen, den Cäsar beobachtete und den ich geliebt habe. Die Seele mag Hügel und Berge, weil es ihr scheint, als berühre sie da den Himmel und sei Gott näher. Wohl Ihnen, daß Sie die schönen, schweigenden Berge sehen können; die Seele schwingt sich bei ihrem Anblick auf; wohl Ihnen auf Ihrem Lande mit Gott allein, mit der Reinheit der Natur und dem lieblichen Schutz der Vorsehung; ich würde mich aber langweilen, weil Ihr Tabernakel zu weit entfernt ist. Gehen Sie jedoch dorthin, sooft Sie können. Es ist der Besuch des Freundes, des Vaters, von Jesus, im Paradies. Je größere Opfer der Anmarsch und Aufstieg kostet, desto freundlicher wird man empfangen.

S e i e n Sie g ü t i g, l i e b e n s w ü r d i g, f r e u n d l i c h, e n t g e g e n k o m m e n d und vor allem g e d u l d i g in c h r i s t l i c h e r L i e b e - und Sie werden überallhin Blumen streuen.

Ich bin nun wieder in Paris, wo es sich ständig teilen heißt zwischen dem lb. Gott und all den Menschen, die einem auf dem Halse liegen. Ich lasse mich in Beschlag nehmen - aber im Paradies wird mich kein Mensch mehr von meinem Platz verdrängen (ausgenommen Sie, gute Tochter, Sie haben dazu ein Recht).

Meine besten Wünsche an Ihre ganze Familie; Sie wissen ja, daß ich ganz mit Ihnen im Herrn vereint bin.

Eymard, S.S.S.

An Frau Jordan, in Calet, in Saint-Romans, über Saint-Marcellin (Isère).


Nr.0842

An de Cuers

Paris, 8. Juli 1859.

Lieber Pater!

Die Antwort durch P. Champion hat Ihnen sicher den Empfang des Geldscheines von 500 Fr. bestätigt; nochmals danke!

Ihr Schreiben hat uns eine nette Nachspeise beschert. Alle horchten und lachten, bis das zweite Gericht auf den Tisch kam. Wie richtig haben Sie doch geantwortet! Mit dem Hlst. Sakrament sind wir reicher und besitzen mehr als wenn wir alle Ordensprivilegien, prächtige Gebäude und berühmte Namen hätten.

Wenn diese ehrwürdigen Ordensleute Religiosen vom Hlst. Sakrament werden wollen, so kommen sie gerade recht! Dann werden wir ehrenvoll in der schönen und großartigen Kirche des hl. Petrus in Ketten (S. Pierre-aux-liens) auf dem Esquilin-Berg die Aussetzung vornehmen. Ich werde Herrn Carrié aufsuchen und ihm den Auftrag geben, nach Marseille zurückzukehren.

Gott möge diese schöne Sonne segnen, die Ihnen ein wenig Leben, ein besseres Leben spendet! Ich möchte aber wissen, ob Sie auch ein wenig schlafen. Welch netten Besuch haben Sie doch erhalten! Er hat mich gefreut; das zeigt, daß man Interesse hat.

Ich werde Herrn Marzion treffen und ihm Ihre Bestellung machen; ich weiß, daß er etwas müde ist und in Bourg-la-Reine ein Landstück gemietet hat. Dieser arme Herr Marzion hat wohl Kummer genug!

Hier folgt die Aufstellung der kleinen Sachen, die in Paris gekauft worden sind:

2 Kanontafeln à 2.50...........................5,00 Fr.

3 Hl.Geist-Darstellungen à 6..........18,00 "

2 Tüchergarnituren............................28,20 "

Muttergottesbilder..........................3,00 "

12 Dutzend kleine Steine.................15,00 "

4 größere Steine à 2 .......................8,00 "

___________

77,20 Fr.

Auslagen für die Reise von

Fr. Anton........................................25,00 "

Wachsrechnung...........................114,00 "

___________

zusammen 216,20 Fr.

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Erhalten:

  1. 3 Fr. Rest von Fr. Anton.....................3,00 Fr.
  2. Überschuß für den Kelch....................2,00 "
  3. Überschuß für die Monstranz............32,00 "
  4. Rest meines Reisegeldes v. 100 Fr...23,00 "

___________

zusammen 60,00 Fr.

Restschuld.....156,20 Fr.

Von P. de Cuers angefertigte Aufstellung:

am 11. Juli bezahlt......................27,40 Fr.

___________

128,80 Fr.

am 22. Juli..................53.00 "

___________

75,80 + 100 Fr.

Vorauszahlungen an Koll.............50,00 meine Renten

66,00 " "

Zahlungsvorschüsse:

Restschuld....................................59,80 Fr.

Am 15. Oktober geschickt............10,40 "

___________

49,40 Fr.

Wachs..........................................60,00 Fr.

___________

Restschuld.....109,40 Fr.

==========

Dies ist also, teuerster Pater, Ihr Rechnungsstand; ich glaube jedoch, daß Ihre Finanzen knapp sein müssen; und die unseren stehen nicht besser. Der Gute Meister wird den Rest hinzufügen.

Alle hier haben Sie gern, sie umarmen Sie und entbieten Ihnen alles, was brüderliche Zuneigung auszudrücken vermag.

Ich meinerseits verbleibe stets im Herrn

Ihr

Eymard.

P.S.- Ein heiligmäßiger Priester aus Turin läßt um Auskunft bitten. Einige junge Leute überlegen, darunter Herr v. Leudeville, Herr Chanuet von Lyon: sie halten Ausschau, um uns zu sehen. Vielleicht verwirklicht sich das wunderbare Fischernetz, und Unser Herr sagt: j a c t a t e r e t e; er wird segnen, wie es in seiner Macht liegt zu segnen.

Herr Carrié bereitet einen Brief an Sie vor; es geht ihm gut.


Nr.0843

An Marianne

Paris, 11. Juli 1859.

Liebste Schwestern!

Es war mir unmöglich, Euch in La Mure zu besuchen und zu grüßen. Ich mußte Eure Berge von ferne grüßen und Euch segnen. Einer unserer Religiosen in Paris war erkrankt, und so hatte ich Eile zurückzukehren aus Furcht, daß die Anbetung nicht mehr aufrecht erhalten werden könnte. Glücklicherweise hatte die Krankheit nichts Ernsthaftes an sich.

Ich verblieb drei Wochen in Marseille. Ich bin von der Frömmigkeit und der Hingabe der Leute von Marseille sehr erbaut und erfreut. Die Exerzitien, die ich in unserer Kirche gepredigt habe, wurden gut besucht und am schönen Fronleichnamstag konnten wir in unserer neuen Kapelle die erste Aussetzung machen. Wir waren fünf: drei Priester und zwei Brüder. Am nächsten Tag, 24. Juni, bin ich von Marseille abgereist und habe mich trotz der übernommenen Aufgaben nicht aufgehalten. Aber die Pflicht muß zuerst kommen. Wären wir doch zahlreicher, man bietet uns mehrere andere Gebäude an, eines vor allem in Rom. Aber wir müssen uns beschränken und den Zeitpunkt Gottes abwarten. Diese eucharistische Berufung ist so schön! Ständig mit dem göttlichen Meister beschäftigt zu sein, seine königliche Wache und seine Familie zu sein. Wir würden für alle Lebenslagen und alle Güter der Welt unseren schönen Anteil nicht eintauschen. Ich spüre, daß alle Lebensphasen, die mich die Güte Gottes hat durchschreiten lassen, nur eine Vorbereitung für diese so schöne und heilige Berufung waren; auch höre ich nicht auf, Gott dafür zu danken, daß ich bei den guten Maristenpatres war und Pfarrer und Vikar gewesen bin.

Gegenwärtig plagt mich eine Sorge: zu sehen, daß mir viele Dinge und soviel Tugenden fehlen, um auf dem Niveau meiner Pflichten zu stehen.

Meine Gesundheit hält sich wohl, nur fehlt mir die Zeit, um all das zu erledigen, was jeden Tag anfällt; dieses Leben in Paris nimmt einen so stark in Anspruch! Auch unsere Anbetung braucht einen guten Teil meiner Zeit; aber es ist eine glückliche Zeit, in der das Leben der Engel im Himmel die Beschäftigung ist.

Ich plane, um den Monat Oktober herum nach Marseille zu reisen, um einige Leute hinzubringen. Ich werde versuchen, einen Tag für Euch zu reservieren, liebe Schwester. Unterdessen betet für mich und das schöne Werk, das Unser Herr meiner Unwürdigkeit anvertraut hat; allzeit im Herrn verbleibe ich Euer ergebenster

Eymard.

P.S.- Habt Ihr Nachrichten über hochw. Herrn Faure, ehem. Pfarrer von Saint-Laurent? Er ist recht faul.


Nr.0844

An de Cuers

Paris, 13. Juli 1859.

Lieber Pater!

Heute morgen habe ich Ihren Brief mit den zwei beigelegten Geldscheinen erhalten: 100 Fr. für Meßstipendien und 100 Fr. für folgende Zwecke: 72,60 als Ergänzung für das Trimester und 27,40, die von den 156,20 abgezogen werden sollen; also verbleibt ein Rest von 128,80 Fr.

Ich komme von Herrn Picard, wo ich Fräulein v. Mauroy angetroffen habe; sie wartet noch immer auf Ihren Brief mit der Bestätigung, daß Sie ihre Lampe erhalten haben (Cherche-Midi 16); schreiben Sie ihr diesen Brief des Dankes, es ist ihr sehr daran gelegen.

Herr Picard sagte mir, er würde Ihnen um die Mitte der nächsten Woche alle Ihre Gegenstände zusenden; es ist die neue Gußform der Kandelaber, welche das Ganze verzögert hat.

Schreiben Sie einfach an hochw. P. Archier, dem Obern der Missionäre von U. Lb. Frau von La Salette, oder seinem Stellvertreter, Neuve-Straße, Grenoble (Isère). Er würde Ihnen das gewünschte Wasser schicken. Bitten Sie ihn um einen Keller voll! Sagen Sie ihm, die Bitte komme von mir.

P. Champion korrigiert die Abzüge von Missale und Brevier des Herrn Hadrian Le Clère; ich habe mich schon so an die Enttäuschungen gewöhnt, daß ich nichts mehr im voraus zu erhoffen wage.

In Paris herrscht eine derartige Hitze, daß Sie danach Lust bekommen könnten, wenn Sie nicht in Marseille wären; man wagt es fast nicht, ins Freie zu gehen; so sind auch die Straßen noch nicht überfüllt.

Gestern gab es eine Festbeleuchtung für den Frieden. Die ehrlichen Leute freuen sich darüber, die Revolutionäre hingegen sind damit unzufrieden; man erwartet mit Freude den Kaiser; weil aber die Flotte noch immer mit Bomben und Seeleuten beladen ist, heißt es: damit dies alles nicht verloren gehe, sollte der Kaiser damit England begrüßen und ihm so seine siegreiche Ankunft melden.

Leben Sie wohl, lieber Pater!

Ich bleibe ganz der Ihre; und das ganze Haus umarmt Sie. Die grünen Bohnen sind so zahlreich, daß sie auf dem Tisch fast vertrocknen.

Eymard.

P.S.- Die Kiste besteht aus Kupfer.


Nr.0845

An Frau Tholin

Paris, 15. Juli 1859.

Liebe Schwester!

Gestern habe ich Ihr lb. Schreiben erhalten; ich wagte es nicht, Ihnen nach Amplepuis zu schreiben, da ich nicht wußte, wo Sie sich aufhielten.

Gott hat es nicht gewollt, daß ich den Trost erhalte, Sie auf meiner Durchreise zu besuchen: er sei dafür gepriesen! Wenn er mir diese Freude im Herbst erfüllen wird, werde ich ihm danken; und dann werde ich mich Ihnen für das Werk der Anbetung zur Verfügung stellen. - Gott hat mich in Marseille viel Tröstliches erleben lassen. Ich fand dort große Seelen - Feuerseelen; ich hoffe, unser guter Meister wird dort Adler finden, die sich um seinen heiligen Leib versammeln.

Wir haben dort am Donnerstag, Fronleichnamsfest, die erste Aussetzung vorgenommen; dann mußten wir sie wegen der Reparaturarbeiten unterbrechen; die Kirche wird recht schön werden; wir waren zu fünf: drei Priester und zwei Brüder.

Erst im Oktober oder November wollen wir dieses Haus endgültig organisieren; einstweilen bitten wir unseren guten Meister, uns Männer nach seinem Herzen zu schicken; denn sie selbst zu suchen oder zu bestimmen, hieße nur, uns täuschen und Fremdlinge und Feinde ins Haus einführen. O was habe ich gelitten unter solchen Berufen, die mit allerhand Bedingungen kommen, solchen Männern, die sich Gott nur zur Hälfte schenken! 6 Priester haben uns seit Beginn des Werkes bereits verlassen, und wenn ich nachdenke, weshalb, so danke ich Gott dafür - indem ich mich zu gleicher Zeit tief darüber verdemütige, daß ich es nicht verstanden und nicht fertig gebracht habe, sie eucharistisch zu machen. Meldet sich darum jemand, der Beruf zu haben meint, so erkundige ich mich zuerst, wer ihn schickt und weshalb er kommt, denn ich will nicht mehr Männer, die nur für sich selbst kommen. O beten Sie doch um gute Berufe für den Hofstaat des großen Meisters! Dieser Beruf ist eine Gabe, die man nicht zu schätzen weiß - eine Gnade, die nicht erkannt wird.

Letzte Woche lernte ich Ihren Bruder, den Künstler, und seine Frau kennen. Er hat mich freundlich aufgenommen - ein gemeinsamer Freund hatte mich vorgestellt - und meine Beziehungen zur Familie öffneten mir die Herzen. Man versprach, mich zu besuchen. Sie können sich denken, daß ich sie zu Gott führen möchte, diese lieben Verwandten und daß sie mir Ihretwegen lieb und wert sind!

Ihr Herr Bruder sagte mir, daß Ihr guter Vater ihn zu besuchen vorhabe. Das ist ein guter Gedanke; reden Sie ihm recht zu. Ich werde mich freuen, ihn zu sehen und vielleicht wird durch seine Gegenwart sich alles zu einem guten Ende führen lassen.

Wenn eine Seele, die frei ist, sich mit dem großen Gedanken trägt, Gott im klösterlichen Leben dienen zu wollen, muß man sie, wenn sie die Idee reiflich überlegt hat, einen Versuch machen lassen, damit sie den Frieden finde; oft will Gott nur einen inneren und keinen äußeren Beruf, und dann wird ein solcher zu einem mächtigen Ansporn, zu einer Quelle großen Eifers in jeder Beziehung.

Pflegen Sie ein wenig Ihre armselige Gesundheit, damit Sie noch etwas länger zur Ehre unseres göttlichen Meisters leiden können! In ihm verbleibe ich, teure Tochter, ganz Ihr

Eymard.

P.S. - Ich habe von Ihrer lb. Schwester aus Alger Nachricht erhalten; es geht ihr gut.

An Frau Tholin-Bost,

in den Bädern von Néris (Allier).


Nr.0846

An Frl. Stephanie Gourd

Heilige Anna, 1859 (26. Juli).

  1. Liebe Tochter, bleiben Sie bei Ihrem Beichtvater und genießen Sie wohl, was er Ihnen sagt, denn er ist zu gütig und persönlich. Beunruhigen Sie sich nicht darüber, was man darüber denken oder reden mag. Aber die Mutter tut gut, wenn sie hingeht.
  2. Der lb. Gott hätte Ihren Gedanken, hinzugehen, um ein bißchen zu leiden, geliebt, aber begnügen Sie sich damit.
  3. Ich bin zufrieden, daß ich für diese Ordnung Ihren guten Willen sehe. Betrachten Sie nicht das Ganze, meine Tochter, sondern die Arbeit einer oder zweier Stunden; Sie arbeiten mit Tageslohn, nicht im Akkord.
  4. Dieses arme Mädchen ist wohl beklagenswert, denn es leidet an einer schwer zu heilenden Krankheit. Nehmen Sie sich seiner etwas an, gute Tochter.

Seien Sie stets froh im Dienste Gottes. Schenken Sie dem lb. Gott stets alles. Ruhen Sie sich gelassen in seiner Güte aus. Leben und handeln Sie stets in seiner Liebe und Sie werden sehr weise sein.

Eymard.


Nr.0847

An Frau Gourd

Paris, 26. Juli 1859.

Liebe Tochter!

Ich habe mir über Sie ein bißchen Sorgen gemacht; Ihr Schreiben beruhigt mich und bringt mir zwei gute Nachrichten, für die ich Unserem Herrn sehr dankbar bin.

Ja, seien Sie zuversichtlich, die göttliche Barmherzigkeit wird eines Tages triumphieren. Wir kennen die Stunde und Art nicht, weil Gott will, daß wir noch weiterbeten und noch mehr Vertrauen zu ihm haben.

Die Geschichte Ihrer Magd ließ mich einen armen Kopf und recht schlechten Geist erkennen. Sie sind durch Ihre Autorität und Entschiedenheit richtig vorgegangen; vor allem, daß Sie Frl. Stephanie auf die gleiche Autoritätsstufe wie Sie gestellt haben.

Kündigen Sie ihr; und sollte sie um Verzeihung bitten, so sagen Sie ihr, daß Ihr Haus eine andere Lebensweise führe, daß Sie Umstellungen durchführen wollen, die sich mit ihrer Art und ihren Gewohnheiten nicht vereinbaren lassen; daran läßt sich nichts mehr ändern. Sollte sie jedoch noch immer um einen ernsthaften Versuch bitten, dann könnten Sie es vielleicht doch noch versuchen; aber wenn sie sich später noch einmal in dieser Weise verfehlte, müßte sie entlassen werden.

Sollte sie aber lediglich in einem Schweigen verharren, das auf einen Ärger über die Vergangenheit schließen läßt, das heißt über das, was sie angestellt hat, und ein regelmäßigeres, unterwürfigeres, ja sogar einsatzfreudigeres Benehmen zeigt, so meine ich, daß Sie sich damit nicht begnügen sollten; die Autorität ist gekränkt worden, es braucht eine exemplarische Gerechtigkeit; zudem ergibt sich ein verbittertes Herz nur schwerlich.

Beeilen Sie sich nicht, die Löhne der beiden anderen zu erhöhen. Wenn Sie eine Vertrauensperson fänden, und Gott kann sie Ihnen schenken, so würde dies eine größere Hilfe bedeuten.

Ich werde gern Unseren Herrn bitten, daß Sie jemanden finden, der nützlich und fleißig ist.

Diese guten Schwestern machen diese Woche Exerzitien; beten Sie für sie.

Halten Sie sich stets mit Herz und Leben fest vereinigt mit unserem guten Meister! In ihm verbleibe ich

Ihr ergebenster

Eymard.

P. S.- Ich konnte gestern meinen Brief nicht absenden. Je mehr ich an den Zustand dieses Mädchens denke, an das, was es gesagt und getan hat, umso mehr neige ich zur Entlassung. Sie haben jetzt alle Begründungen und die Leichtigkeit; nützen Sie es aus. Ihre Dienste sind zu teuer gekauft. Es wäre mein großer Wunsch gewesen, Herrn G. hier zu begegnen, um ihn zu begrüßen.

Unser Herr segne Sie und erfülle Sie mit seinen Gnaden und seiner Liebe.

An Frau Gourd.


Nr.0848

An de Cuers

Paris, 1. August 1859.

Lieber Pater!

Endlich! Ich möchte Ihnen ankündigen, daß Ihre Sendung von Picard morgen abgeht. Ich habe die Sachen einzeln durchgesehen; es müssen noch die zwei Armleuchter fertiggestellt werden; diese sollen heute abend vollendet sein. Diese leidige Sendung hat uns sehr viele Laufereien gekostet; aber ein anderes Mal werden wir die Sache anders anpacken. Sie werden die Rechnungen getrennt, wie Sie es gewünscht haben, vorfinden; ich habe auch die Krone der Monstranz und das Velum des roten Meßkleides im Hause. Vergangenen Montag habe ich Herrn Koll getroffen und ihm die Summe von 162 Fr. übereicht, die in Ihrem Schreiben enthalten waren. Ich kann Ihnen das Vergnügen und die Freude, die ihm Ihr Brief bereitet hat, gar nicht beschreiben; vor allem Ihre Geldsendung ließ ihn aufleben, denn anscheinend hatte er einen großen Bedarf danach. Er hat uns versprochen, gleich Ihre Arbeit aufzunehmen und Ihnen dieselbe in 8 Tagen zukommen zu lassen.

Ich habe diesen Damen die gleichen Exerzitien gehalten wie die unsrigen. Es waren Grundsatz-Exerzitien; sie wurden gestern abgeschlossen mit der Gelübdeablegung von seiten der Älteren zu meiner tiefen Erbauung und ihrer großen Freude.

Diese guten Personen erwirken uns kostbare Gnaden und werden sie auch in Zukunft erwirken; sie sind mehr wert als wir und zeigen eine bewunderungswerte Frömmigkeit und Hingabe.

Gott bereitet sich hier eine hl. Familie vor, und ich würde mich nicht wundern, wenn sie eines Tages ebenso groß wird wie andere große Orden, die dem Himmel so viele heilige Seelen geschenkt haben!

Ein Diakon aus Nantes fragt in einem ersten Schreiben um Informationen an; in einem zweiten Brief bittet er um Aufnahme: wird auch er auf der Strecke bleiben? Wie Gott will!

Die anderen Postulanten lassen nichts mehr von sich hören. Zwei oder drei junge Leute, Herr v. Leudeville, Herr Chanuet und andere, werden von der Gnade bearbeitet. P. Champion arbeitet noch immer an der Liturgie und an der Drucklegung bei Herrn Le Clère.

Am Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel werden wir zwölf Erstkommunionen haben. Herr Carrié hält ihnen den Katechismusunterricht; er bereitet sie in einer bewunernswerter Weise vor; alle tun, was er will; so ist er sehr zufrieden und kommt gut voran; er ist träge, Ihnen zu schreiben, hat mir aber versprochen, es zu tun.

Die Anbetung läuft immer gut. Unser Herr leidet nicht an der kleinen Zahl seiner Wache.

Herr Lorenz hat mir geschrieben und das Schreiben seines geistlichen Beraters geschickt; mit einem solchen Brief, von anderen Dingen gar nicht zu reden, kommt man nicht weiter.

Ihr kleiner Ratons hat also ebenfalls seine Versuchung durchgemacht, aber sie war nur von kurzer Dauer: er ist übrigens noch ein Kind und wird eines Tages die Gnade und Gunst schätzen, die ihm Gott gewährt hat.

Wir sehen es gerne, wie Sie, guter Pater, in Ihrer Kapelle herumwerken, und freuen uns schon im voraus über ihre Schönheit oder wenigstens über ihre Angemessenheit; gebe Ihnen Gott die volle Freude, bald darin eine gute Familie von Brüdern und wahren Anbetern zu erleben.

Meine Grüße dem lieben kleinen Bruder, an Herrn Brunello sowie an die gute und hervorragende Familie Guérin, ohne den treuen M. Gordes zu vergessen.

Im Herrn verbleibe ich ganz Ihr

Eymard, S.S.S.


Nr.0849

An de Cuers

Paris, 5. August 1859.

Lieber Pater!

Herr Isnard weilt in unserer Mitte; wir werden uns fleißig um sein körperliches und geistliches Wohl kümmern; er macht mir einen guten Eindruck; es ist ja unser Wunsch, daß der Gute Meister einige Leibwächter schickt, denn wir bräuchten sie.

Ich bedauere es sehr, daß dieser gute Herr Clavel so langsam seine Angelegenheiten zu Ende führt; es muß wohl so sein, daß er die Gnade und Tugend seiner Berufung noch nicht erfaßt; ich glaube jedoch, daß er in Bälde frei sein wird. Er hätte mir schreiben müssen.

Herr Isnard hat mir 30 Fr. für 30 Messen und Ihr rotes Velum übergeben. Ich denke, daß Sie in etwa 10 Tagen alle Ihre Sachen bekommen werden; das Velum befindet sich in der kleinen verschnürten Schachtel, welche die Krone enthält.

Schwester Benedikte ist sehr traurig und hört seit sieben, acht Tagen nicht auf, um das Gebet für ihren kleinen Bruder zu bitten, da seine Berufung gefährdet sei; er stehe in Versuchung, sie zu verlieren; es wäre besser, ihn nach Paris zu versetzen, um ihn ein wenig zu lenken, und Karl an seiner statt hinzuschicken... Diese gute Tochter beunruhigt sich; ich habe diese Angelegenheit zwar nicht mißachtet, sie aber aufgeschoben; ich hätte sogar darüber gelacht, denn sie hat keinen Grund, solches zu glauben, außer Unser Herr hat es ihr gesagt...

Aus Lyon habe ich vor einiger Zeit vernommen, daß der kleine Ratons mit gewissen Frauen sich ins Gespräch eingelassen hat oder daß ihm diese nachgingen und entmutigten. Erkundigen Sie sich, ob dies wahr ist, denn diese armen Frommen haben gelegentich den Kopf so durcheinander und besitzen so wenig Urteilsvermögen!

Hier läuft alles wie gewohnt, d.h. weil wir so wenige sind, nimmt uns der eucharistische Dienst ganz in Anspruch; umso besser! Aber damit kann freilich die Hausordnung nicht ebensogut durchgeführt werden.

Beten Sie innig zur guten Mutter, uns einige Leute wie den hl. Johannes zu senden.

Alle mögen Sie und grüßen Sie herzlichst im Herrn.

Eymard S.S.S.

An hochw. Herrn

P. de Cuers

Pater vom Hlst. Sakrament

Nau-Straße 7

Marseille


Nr.0850

An de Cuers

7. August 1859.

Lieber Pater!

Soeben erhalte ich diesen Brief. Ich leite ihn an Sie weiter, damit Sie sich nach dem Befinden dieses armen Kindes erkundigen. Schwester Benedikte hatte seinen Seelenzustand geschaut; wir haben nicht daran geglaubt, und dies hat sie krank gemacht.

Ich merke, daß diesem Kind die Großherzigkeit fehlt; daß es seine Eltern zu nachgiebig erzogen haben; die letzten Zeilen seines Briefes deuten mir einen aufgehetzten Kopf (tête montée) an. Wenn es, nachdem man ihm den Fehler dieses Entschlusses erklärt hat, darauf besteht, wegzugehen, so möge es gehen. Es schmerzt mich sehr, daß es seine Eltern wörtlich genommen und ihm sofort Geld geschickt haben.

Diese Nachricht bereitet mir großen Kummer: nun sind Sie wieder ganz allein, und der lb. Gott gibt uns niemand, um Ihnen jemand zu schicken. Hier kann man guten Grundes sagen: D e u s i n a d i u t o r i u m m e u m...

P. Hermann hat meinen Brief nicht beantwortet; vielleicht hat er ihn nicht erhalten; ich hatte ihn nach Carcassonne adressiert; oder aber er will jede Beziehung abbrechen: Gott sei dafür gepriesen!

Gestern habe ich Koll getroffen; Ihre Verzierungen der Holztäfelung werden nächsten Mittwoch fertig sein; ich sagte ihm, er solle mit der Absendung zuwarten, bis ich ihm eine weitere Bestellung mache; somit warte ich auf Ihre Anweisungen bezüglich der Kerzen usw.

Dieser arme Herr Koll befand sich in einer kritischen Situation, er benötigte an ebendemselben Tag 100 Francs. Ich habe sie ihm vorausgezahlt und sende Ihnen die Quittung darüber.

Ich verstehe, daß Sie die Rechnung über die Auslagen etwas erschreckt; aber der Gute Meister, für den all dies angefertigt wurde, wird uns sicher auch die Mittel geben, um seine eucharistische Schuld zu tilgen.

Ich habe Ihre Bemerkungen über Herrn Carrié sehr genossen. Ich werde darüber durch Ihre Vermittlung an den Bischof berichten, um ihm die Angelegenheit zu unterbreiten. Dieser Herr Carrié ist ein so guter Kerl! Herr Isnard beginnt am Dienstag seine Exerzitien. Die Zahl der Professen auf Nr. 66 beträgt fünf; zwei davon sind neu dazugekommen; eine davon ist sehr gut, tief religiös und Musikerin; durch ihre frommen Weisen erhebt und erfreut sie den einfachen Kult in der Kapelle.

Michael geht es gut. Er leistet uns wirklich sehr große Dienste. Er läßt sich von Zeit zu Zeit dafür ein wenig zahlen, aber man sieht, daß er im Haus sehr fleißig ist und daß er sich bloß ärgert beim Gedanken, Gutes unterlassen oder Übles getan zu haben.

Karl ist wie immer der einfache Mann für den lb. Gott, der vergeßlich ist oder etwas ohne Bosheit zerbricht.

Wir haben über Ihrem Ex-Doktor gelacht und warten ab.

Alle grüßen Sie herzlich; Ihre Briefe sind ein Fest: alle interessieren sich dafür wie auf dem Schlachtfeld von Solferino.

Ganz Ihr

Eymard.

An hochw.P. de Cuers

Pater vom Hlst. Sakrament

Nau-Straße7

Marseille


Nr.0851

An die Dienerinnen vom Hlst. Sakrament

(15. August 1859).

Teure Schwestern und Töchter im Herrn!

Zu Füßen Unseres Herrn in seinem göttlichen Sakrament habe ich Ihre Lebensregel geschrieben; ich habe diese heute unter seinen eucharistischen Thron gelegt, damit er sie segne und sie zuerst in seiner Liebe genehmige. Ich überreiche Ihnen diese Lebensregel, teure Schwestern, wie das Geschenk Mariens, Ihrer guten Mutter, an diesem festlichen Tag, an dem Sie den hl. Tabernakel verläßt und zum Himmel emporsteigt; aber sie möchte ihren Platz der Liebe am Tabernakel Ihnen übergeben, damit Sie bei ihrem Jesus, bei Gott in der Eucharistie, an ihre Stelle treten.

Sie geht, um Ihnen neben sich im Himmel einen Platz vorzubereiten rund um den Thron der Herrlichkeit. Diese Lebensregeln sind noch nicht vom Stellvertreter Jesu Christi auf Erden approbiert worden. Er hat aber Ihren eucharistischen Zweck, Ihr so schönes Werk, nämlich die Anbetung, Ihr Ziel, das innerliche und verborgene Leben Jesu, Ihren Weg und Ihr Leben, Ihr Apostolat, das Werk der Erstkommunion von Erwachsenen, gesegnet. Gott wollte Sie durch diesen so kostbaren und ehrenvollen Segen des Hl. Vaters aus Dankbarkeit und Liebe an eine so schöne Berufung binden.

Nehmen Sie diese Lebensregel mit der Liebe Ihrer Herzen entgegen, meine Töchter; sie ist noch toter Buchstabe, geben Sie ihr Leben durch Ihre Tugenden und Fruchtbarkeit durch Ihre Liebe zu Jesus, Ihrem göttlichen Bräutigam. Behüten Sie diese Lebensregel sorgsam und sie wird Sie zur Vollkommenheit Ihrer Berufung geleiten; bleiben Sie lange klein im Abendmahlssaal, unbeachtet und unerkannt in der Welt.

Ehren Sie den Gott der Liebe, der in seinem göttlichen Sakrament verborgen ist, durch Ihre Liebe zu einem einfachen und verborgenen Leben mit Maria, Eurer Mutter.

Setzen Sie auf Ihren guten Meister Ihr ganzes Vertrauen, übergeben Sie sich vollständig seiner väterlichen Vorsehung und enthalten Sie sich alles menschlichen Schutzes.

Der hl. Franziskus trug Sorge um die hl. Klara und ihre armen Töchter; wir werden über Sie Sorge tragen, meine Töchter, in der göttlichen Liebe Unseres Herrn und Meisters; aber zwischen uns und Ihnen wird stets die anbetungswürdige Eucharistie bleiben. In ihr verbleibe ich, teure Töchter, Ihr ganz unwürdiger

und armer Diener

Eymard

Sup. SS.

Maria Himmelfahrt 1859.


Nr.0852

An de Cuers

Paris, 17. August 1859.

Lieber Pater!

Ich habe einen freien Augenblick und ich gebe ihn Ihnen gerne; fangen wir zuerst bei den Bestellungen an:

  1. Erst gestern hat man uns die 14 kg Wachs gebracht; wir werden es beim Transportunternehmen ordnungsgemäß als solches erklären; auch die erste Wachssendung war genausogut erklärt worden; der Briefträger behauptete aber das Gegenteil, um sich einer höheren Bezahlung würdig zu erweisen.
  2. Ihre Breviere befinden sich in der Kiste von Herrn Koll; es kommen nämlich zwei Kisten, die eine mit Wachs und die andere mit dem Holz. Alles wird heute als Frachtgut abgeschickt.

Ich hoffe, daß Sie bald Ihre Kiste von Picard erhalten werden; sie hat sich durch das Fest am 14. verzögert. Ich wünsche mir, daß alles gut ankommt.

3. Der von P. Champion am selben Tag geschriebene Zettel ist nicht vergessen worden, sondern man glaubte, er befände sich bereits im Brief; ich habe ihn nicht sofort abgeschickt, weil ich Ihnen bald schreiben wollte.

4. Ihre beiden Kisten werden morgen als Frachtgut abgeschickt.

Zu den Neuigkeiten des Hauses:

  1. Herr Isnard hat seine Exerzitien beendet; er reist morgen nach Anger ab und von dort über Bordeaux nach Marseille. Er hat uns erbaut und schien mir entschlossen, was seine grundsätzliche Berufsfrage anlangt. Bezüglich der Durchführung sagte er mir, daß er sich im Laufe des Jahres melden werde. Er sei der Gnade Gottes befohlen!
  2. Herr Chanuet aus Lyon hat die zwei Festtage bei uns verbracht; am schönen Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel hat er mir ernsthaft erklärt, im Monat Oktober endgültig zu uns zu kommen. Er hat gerade seine letzte Prüfung zum Doktorat abgelegt und bestanden.
  3. Die anderen Berufe werden erwartet. Ein Student aus La Seyne mit 16 Jahren; es wird mir sein Wunsch mitgeteilt, zu uns kommen zu wollen; ich werde Informationen einholen lassen. Sein Vater stimmt zu; er heißt Viktor Verlaque.
  4. Die Erstkommunion unserer 12 Jünger war sehr erbaulich und ergreifend.

Herr Carrié war der brave Josua und der gute Familienvater. Er war glücklich, und Gott hat ihn sehr gesegnet, denn seine Kinder sind ganz verändert; am darauffolgenden Tag wurden sie vom Herrn Kardinal gefirmt.

Der gute Herr Perret war im siebten Himmel! Dieser heiligmäßige Mann ist so hingebungsvoll!

So ist nun auch der junge Ratons wieder vernünftig geworden und hat sich entschlossen, ein guter Religiose zu werden; ich preise Gott dafür und erbitte für ihn diesen guten Willen, der die Heiligen auszeichnet. Karl und alle anderen waren über diese gute Nachricht sehr erfreut. Man hat ja wegen seiner Schwächlichkeit immer Angst um ihn.

Sie wissen ohne Zweifel, daß P. Hermann Prior in seinem Kloster in Lyon ist. Da er dem Haus in Paris so zugeneigt ist, möge er auch das Haus in Marseille in seine Zuneigung einschließen: sie ist ganz rein von jeder Beimischung. Keine Nachricht mehr über den Diakon von Nantes! Es scheint, daß ihn unsere Lebensart abgeschreckt hat: er wollte laufen und predigen.

Herr Abbé Lorenz hat den Generalvikar von Frejus in Sankt Maximin getroffen und ihm seinen Wunsch geäußert. Dieser hat ihn ermutigt, darüber im September mit dem Bischof zu sprechen.

Dieser gute Abbé hatte meinen Brief nicht erhalten; darin teilte ich ihm mit, sein Seelenleiter sei gegen seine Berufung eingestellt und ohne die Zustimmung des Ordinariates könnten wir keine weiteren Weihen genehmigen. Der Brief, den er mir geschrieben hat, geht in Ordnung.

Dies ist nach meinem Dafürhalten das beste Zeichen für einen Beruf: wenn ein e h r l i c h e r Kandidat, der die üblichen Voraussetzungen mitbringt, die Anbetung und das Chorgebet, mit einem Wort, die ganze Regel bedindungslos annimmt, so ist das viel und für mehrere sogar heroisch; man muß dann der Versuch wagen; das übrige muß Gott besorgen; denn die Anbetung ist ein guter Beweis, und ohne diese hat man noch nicht die Berufsgnade. Es besteht keine Gefahr für einen Kandidaten, der ein guter Anbeter sein will und darauf hinarbeitet.

Sollte er mir nochmals schreiben, so würde ich es sehr begrüßen, wenn Sie Ihren Gedanken verwirklichen, seine versäumte Wallfahrt nachzuholen.

Sie wissen ohne Zweifel, daß der gute Pfarrer von Ars gestorben ist: wir müssen innig für ihn beten.

Wir umarmen Sie alle i n o s c u l o s a n c t o, vor allem aber derjenige, der in Unserem Herrn ganz der Ihre ist.

Eymard.

Ich sende Ihnen mit der Kiste einen Vorrat an Papier mit Aufdruckstempel.


Nr.0853

An Frl. Giguet

Paris, rue faubourg St.Jacque 68, am 18. August 1859.

Teure Tochter im Herrn!

Ich mache mir lebhafte Vorwürfe darüber, daß ich Sie so lange ohne Antwort gelassen habe, Ihre große Nachsicht wird es mir gütigst vergeben.

Dieses Leben in Paris ist so erdrückend und meine Beschäftigungen sind so vielfältig, daß ich oft nicht weiß, wo anfangen; dann werden die armen Abwesenden als die letzten bedient.

Nicht daß ich Sie vergessen hätte, arme Tochter; nein, nein, ich bin deshalb in Verzug, weil ich Ihnen einen geeigneten Zeitpunkt schenken wollte.

Sie sind also immerfort auf dem Kreuz, immer leidend, arme Tochter! Nur Mut, es scheint, daß Ihnen der lb. Gott eine reichere Krone schenken möchte, und auch rascher als den anderen, weil er Sie das Fegfeuer in dieser Welt verbüßen läßt; tun Sie es gerne mit Ergebenheit und Zuversicht, umarmen Sie oft den gekreuzigten Jesus, Ihren guten Meister, der Sie in seiner heiligen Gesellschaft wünscht, nahe bei ihm. O seien Sie sicher, daß es besser ist für Sie zu leiden als zu arbeiten und gute Werke zu vollbringen; Sie tun etwas, was das Vollkommenste ist. Dies hindert Sie nicht, daß Sie sich nach dem Himmel sehnen.

O ja, Sie können das Ende Ihrer Leiden herbeisehnen, aber nicht, um nicht mehr zu leiden, sondern um in den Himmel zu gehen und den lb. Gott zu schauen; werde ich in den Himmel kommen? Ja, Sie werden, Sie sind auf dem Weg dorthin, auf dem richtigen Weg, das ist sicher; das Kreuz führt nicht in die Irre; aber die Sorgen um meine Vergangenheit? - Seien Sie beruhigt - alles liegt in den Händen der Güte Gottes - Gott liebt Sie. Was Sie in Lyon nicht tun konnten, wird Gott in einer anderen Weise besorgen. Sie sollen keine anderen Kreuze suchen als das gegenwärtige, lassen Sie jene der Vergangenheit in Frieden schlafen.

Ich sende Ihnen einen kleinen Bogen mit Nachrichten über das, was wir hier tun; in Ihrer Güte werden Sie dafür beten, daß wir unserem Meister ordentlich dienen.

Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, daß ich alle Tage für Sie bete und daß mir Ihre Seele immerfort im Herrn teuer ist. In ihm verbleibe ich

(Ihr ergebenster

Eymard). (1)


Nr.0854

An Frau Franchet

Paris, 19. August 1859.

Gnädige Frau und teure Schwester im Herrn!

Ich werde mein Möglichstes tun, um mit Ihnen auf der Durchreise zusammenzutreffen, wenn ich im Laufe des Oktober nach Marseille reisen werde; da es hinsichtlich meiner Reise jedoch zu einer Verzögerung kommen kann, ist es ratsamer, wenn Sie mir die Informationen, welche sie für Ihren lb. Karl zu erhalten wünschen, schriftlich mitteilen. Ich würde ihnen gerne diesen kleinen Gefallen erweisen; ebenso Ihrer Seele, die, wie ich feststelle, Gott sehr braucht und ohne ihn nicht leben kann. Sie haben ganz recht, denn Gott genügt jemandem, der ihn liebt; und ohne ihn kann nichts das Herz trösten und ausfüllen.

Wir haben eine Aggregation vom Hlst. Sakrament, aber keinen Dritten Orden.

Ich weiß noch nicht, ob und wann Unser Herr einen solchen will.

Ich verbleibe in Unserem Herrn, Madame und teure Schwester, Ihr untertänigster und ergebenster Diener

Eymard P.S.


Nr.0855

An Frau Jordan

Paris, 19. August 1859.

Gnädige Frau und teure Schwester im Herrn!

Gerade war ich heute früh drauf und dran, sie schriftlich ein wenig zu schelten, da sprang mir Ihr Brief vom 5. - richtig gestempelt und fest versteckt - unter einem Haufen Papieren in die Augen! Die Seelen ahnen sich voraus, man spürt, daß etwas Bekanntes nicht zur gewohnten Stunde eintrifft.

Lese eben Ihren Brief und beklage mich gar nicht über dessen Weitschweifigkeit, im Gegenteil: ich möchte sogar nochmals soviel lesen. Sie verschieben es nach den Ferien, mir das Ergebnis Ihrer guten Gedanken, Wünsche und Vorsätze mitzuteilen. Ich nehme an, daß Sie mir bis November einige schöne Blüten von diesem Baum zu schicken haben werden!

Ich bin einverstanden mit Ihrem gegenwärtigen Zustand, dem vorgezeichneten Weg, dem Apostolat des Beispiels, einer mehr innerlichen Tugend, dem Streben nach beständiger Vereinigung mit Gott. All das ist gut! Fangen Sie damit an, mehr mit Gott zu leben und mit Gott in sich selbst, denn Jesus hat gesagt: "Wenn mich jemand liebt, so wird er mein Wort halten, und wir werden kommen und Wohnung bei ihm nehmen". Und an einer anderen Stelle: "Wenn jemand mich liebt, so wird ihn mein Vater lieben; ich werde ihn auch lieben und mich ihm offenbaren." Eines Tages, als die Apostel von den Mühen des Apostolates ermüdet waren, sprach er zu ihnen: "Kommt und ruht euch an einem höheren, einsamen Ort ein wenig aus". Und der hl. Lukas berichtet, daß sich Unser Herr oftmals auf einen Berg zurückzog, um die ganze Nacht zu beten.

Auch in den Psalmen spricht der Hl. Geist durch den Mund Davids: "Ich will hören, was der Herr in mir redet."

Ich erinnere Sie an all dies, gute Tochter, um Ihnen zu sagen: bleiben Sie innerlich, leben Sie in Ihrem Inneren, seien Sie Herr Ihrer selbst, sammeln Sie sich von außen nach innen und lassen Sie diese Welt! Ziehen Sie sich mit Jesus zurück in Ihr eigenes Herz, wo er Sie seine Einsprechungen vernehmen läßt und jene innere Sprache zu Ihrer Seele redet, welche allein die Liebe zu hören und zu verstehen vermag. In unserem Inneren betet der Hl. Geist und fleht "mit unaussprechlichen Seufzern." Das Reich Gottes, von dem die Hl. Schrift so oft redet, ist das innere Reich Gottes im Menschen, indem er durch den Glauben den Verstand, durch die Liebe das Herz und durch die Abtötung der Leidenschaften den Leib regiert.

Verhalten Sie sich Jesus gegenüber, der in Ihrem Inneren wohnt, wie Sie gegen einen befreundeten, hohen, geliebten Gast sich verhalten; lassen Sie ihn nicht allzulange allein! Machen Sie es möglich, ihm inmitten Ihrer Beschäftigungen hie und da ein kurzes Wort zu sagen, ihm ein Sträußlein der Liebe zu bringen; dann wird dieser gute Meister gerne in Ihnen weilen und Sie mit Freuden erwarten. Widmen Sie sich von Herzen all den lieben Menschen, die Sie während der Ferien besuchen; seien Sie e n t g e g e n k o m m e n d und l i e b e n s w ü r d i g im Geben; bringen Sie Ihre Opfer mit r e i n e m Herzen, d.h. ohne Rücksicht auf sich selbst, und mehr noch, seien Sie r e i n in der Freundschaft, die Sie erweisen und empfangen, um sie auf den guten Meister allein hinzulenken.

Es wäre recht zu wünschen, daß Sie über dem Herzen einen großen Einfluß auf all diese guten Seelen gewännen, um das Recht zu haben, sie zu Höherem anzutreiben.

Was uns betrifft, so fahren wir fort in unserem gewohnten Leben, in unserem gleichen Glück; da Sie es verkostet haben, so geben Sie mir recht, nicht wahr, daß uns auf Erden nichts mehr zu wünschen bleibt, als recht reine, recht großmütige Herzen, abgestorben für alles, was nicht Gott ist.

Einen herzlichen Gruß Ihrer lb. Tochter!

Meine herzliche Verbundenheit den Ihren!

Ihr im Herrn ergebenster

Eymard, S.S.S.

An Frau C. Jordan, rue de Castries 10, Lyon.


Nr.0856

An den Bischof v. Marseille (Mazenod)

Paris, 20. August 1859.

Exzellenz!

Ich möchte Ihrer Hoheit eine Bitte vortragen. Es handelt sich um die Spendung der Tonsur und, wenn es möglich ist, einige niederen Weihen an eines Ihrer würdigen Kinder, das seit zwei Jahren mit uns lebt; sein Name lautet Carrié, er stammt aus Marseille, seine Berufung erscheint uns als gesichert, sein Verhalten ist sehr erbaulich, er hat sein Amt als Sakristan in vollkommener Weise ausgeübt, er vollendet seine klassischen Studien und ist 22 Jahre alt; es würde uns eine große Freude sein zu erleben, wie er durch Ihre ehrwürdigen und gesegneten Hände in die hl. Miliz eingereiht wird. Wenn es Eure Hoheit erachtet, meine Bitte zu erhören, werden wir Herrn Carrié zu einem von Ihnen bestimmten Zeitpunkt nach Marseille schicken.

Ich höre mit Freude, daß die Einrichtungs- und Ausschmückungsarbeiten erfolgreich voranschreiten für den festgelegten Tag der Aussetzung; es wird für mich und alle unsere Patres eine große Freude sein, nach Marseille zu gehen, um Ihrem Seeleneifer, Exzellenz, für die Hl. Eucharistie unsere schwache Mithilfe beizusteuern. In dieser Erwartung nehmen Sie unsere Huldigung voll Verehrung und kindlicher Ergebenheit entgegen, in der ich verbleibe als

Ihrer Exzellenz untertänigster und

gehorsamster Diener

Eymard

Sup.soc. SS.


Nr.0857

An de Cuers

Paris, 20. August 1859.

Lieber Pater!

Ich sende Ihnen den Brief für den Bischof; ich weiß nicht, ob er Ihnen diese Gunst erweisen wird; die Bischöfe in Frankreich gewähren sie nämlich erst, wenn jemand wenigstens die Philosophie abgeschlossen hat, gewöhnlich während des ersten Jahres Theologie; ich denke, daß die jungen Leute, die Sie mir nennen und die noch jünger sind als Herr Carrié, bereits einen Großteil ihrer Studien hinter sich haben; wie dem immer auch sei, ich wünsche es sehr, daß Herr Carrié diese Gunst erlangt, er verdient sie wirklich. Wenn wir zahlreicher sein werden, können wir das allgemeine Recht in Anspruch nehmen; aber einstweilen sind wir nichts als arme Anbeter, die danach streben, gute Ordensleute zu werden.

Herr Perret ist nach P i e r r e - q u i - V i r e zu seinen Benediktinern verreist, zusammen mit Herrn v. Talsane; ich denke, daß er einige Monate abwesend sein wird.

Wenn der Bischof die Priesterweihe genehmigt, sollte sie nicht sofort, sondern erst im Monat September erfolgen, sobald Herr Clavel zurück ist; sonst hätten wir für die Anbetung zu wenig Leute. Herr Clavel berichtet mir, daß er am 4. September seine große Angelegenheit erledigt haben wird. Handelt es sich um einen Verkauf? Er sagt nichts davon. Ich habe keine andere Hoffnung, jemand anderen vorher zu bekommen. Ihre Kisten sind am 20. abgegangen.

Ich hoffe, daß dieser bedeckte Gang (Galerie?) die Holztäfelung des Chores sehr verschönern wird.

Sie erhalten 14 kg ordentlich deklariertes Wachs.

Sonst gibt's nichts Neues.

Gott behüte und segne Sie!

Ganz Ihr

Eymard.


Nr.0858

An Frl. Bourges

Paris, 22. August 1859.

Liebe Fräulein Bourges!

Ich danke Ihnen sehr für Ihre liebe Erinnerung und die Nachrichten, die Sie mir geben. Sie wissen, daß mich alles sehr interessiert, was Sie betrifft.

Ich bin froh beim Gedanken, daß Sie ein wenig auf Erholung gehen. Sie brauchen sie für diese schöne Aufgabe, die Gott Ihnen zugeteilt hat und die Sie glücklich erfüllen. Ruhen Sie sich also gut aus. Sie täten gut, die Ihnen angeratene Bäderkur zu machen; das wäre eine Zerstreuung und eine gute Kost. Ich bin dafür. Ich würde auch eine Wallfahrt nach U.Lb. Frau von La Salette gerne sehen. Der für Sie kürzeste Weg wäre über Gap bis nach Corps. Dort können Sie mit meiner Empfehlung zu Frau Dumas (Palast-Hotel) gehen; sie würde Ihnen den sicheren Weg weisen.

Wenn Sie nach Gap fahren, müssen Sie auch U. Lb. Frau von Laus besuchen; dies ist der andachtsvollste Wallfahrtsort der hlst. Jungfrau, den es in Frankreich gibt. Es gibt einen Wagen und die Fahrt dauert nur zwei Stunden. O welch rührender und liebenswürdiger Wallfahrtsort ist für mich Laus! Es ist jener meiner Jugend, meiner Berufung und meiner Lieben. Gehen Sie hin, Sie werden entzückt sein.

Ich preise Gott für die gute Nachricht über Heinrich; so besitzt er eine Behausung und kann sich selbst genügen: umso besser!

Lieben Sie immerfort den lb. Gott, liebe Fräulein, er ist das Glück des Lebens. Tun Sie alles für seine Liebe, erleiden Sie alles für ihn, und der lb. Gott wird mit Ihnen zufrieden sein.

Ich bete für Sie und werde immer für Sie beten, denn ich möchte Ihren vielgeliebten Bruder (er war Priester und Kaplan in La Seyne-sur-Mer, A.d.H.) ein wenig ersetzen.

Im Herrn bleibe ich Ihr ergebenster

Eymard, S.S.

An Fräulein Bourges.

M.sse de Pension.

Curiol-Straße 29,

Marseille.


Nr.0859

An Frau Tholin

Paris, 22. August 1859.

Gnädige Frau!

Sie möchten wissen, ob ich die Einladung des Herrn Pfarrers von St. Magdalena in Tarare annehmen würde für den Fall, er würde mich ersuchen, daß ich auf meiner Reise nach Marseille einige Tage haltmache, um dem Anbetungswerk einige Unterweisungen zu erteilen.

Wenn Sie glauben, gnädige Frau, daß ich dort im Vorübergehen ein wenig Gutes tun kann, so könnte ich mich dort aufhalten; das wäre auch eine Gelegenheit, um Ihnen in Amplepuis ein kleines Grüßgott zu sagen, ebenso Ihrer ganzen Familie und der guten Familie von Layoutte.

Aber ich glaube, daß dies erst im Monat Oktober oder November möglich sein wird: in diesem Fall werde ich Ihnen 8 Tage im voraus schreiben.

Aber Sie kennen Tarare und wissen, daß ich kein Prediger bin, vor allem seitdem ich in Paris bin, wo ich nur einfache Ansprachen halte.

Vergessen Sie uns nicht vor Gott; unsere kleine Gesellschaft ist mit der Barmherzigkeit Gottes gesegnet. Wir sind im Dienst eines so guten Meisters glücklich.

Gnädige Frau, ich verbleibe allzeit in Unserem Herrn Ihr ergebenster Diener

Eymard, Sup. Soc. S.S.


Nr.0860

An Frau v. Grandville

Paris, 26. August 1859.

Gnädige Frau und teure Tochter im Herrn!

Ihr Schreiben hat mich aus der Besorgnis über Sie herausgerissen; es war schon so lange her, daß ich von Ihnen keine Nachrichten mehr erhalten habe, sodaß ich ein neues Kreuz für Sie befürchtete! Ihre arme Schwägerin ist wirklich eine starke Seele für Unseren Herrn, denn ihr Kalvarienberg ist schwer und lang, aber Gott stützt und stärkt sie in der Bewährungsprobe: das ist gut so.

Und Sie, gute Tochter, zeichnen mir ein trauriges Bild Ihrer Seele: zu traurig, denn es handelt sich um einen Zustand der Versuchung, aber die Versuchungen sind immer etwas Demütigendes. Sie hätten mir ein Wort über diese Schwierigkeit, die im Grunde vielleicht nicht viel bedeutet, berichten sollen; aber Sie unterlassen wenigstens nicht den Kommunionempfang; das tröstet mich und läßt mich hoffen, daß die Sonne die Finsternis verscheuchen und dieses arme Herz erwärmen werde. Sie waren brav am Meeresstrand, so bleiben Sie es auch trotz Winde und Fluten bei Ihnen daheim.

Ich hatte gedacht, der lb. Gott würde selbst Ihre Exerzitien vollenden, aber Ihr Brief scheint mir das Gegenteil zu sagen; sollten Ihre geistlichen Übungen bei Ihnen die Wirkung eines nur zur Hälfte eingenommenen Heilmittels gehabt haben, das die Körpersäfte nur aufrührt, sie aber nicht beruhigt?

Ich plane, Paris nicht vor November zu verlassen, infolgedessen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Ich bedauere, daß Sie nicht Ihre Schwiegertochter hierherbegleitet haben; ich wäre erfreut gewesen, Sie zu sehen und durch Sie ihre Bekanntschaft zu machen.

So verbleibe ich, teuerste Tochter, allzeit im Herrn Ihr

ergebenster Eymard, S.S.S.

An Frau von Grandville

St. Lorenz-Straße 8

Nantes

(1) Die Worte in Klammern finden sich nicht in der maschinegeschriebenen Abschrift, welcher diese Kopie zugrundelag.


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