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Index Briefe Bd. 5 / Index Französisch / Index Eymard


Nr.1781

An Frau Witwe Marechal

Paris, 6. März 1866 (1)

Gnädige Frau im Herrn!

Ich danke Ihnen sehr für Ihr Interesse am Haus des lb. Gottes; ich kenne keinen der Geschworenen. Ich werde zu Frau de Padoue gehen, weil Sie mir diesen Rat geben zum größeren Wohl.

Ich sende Ihnen die Liste der Geschworenen.

Gott wird Ihnen vergelten, was Sie für ihn und für uns tun. Ich segne Sie im Herrn.


Nr.1782

An Frl. v. Revel

Paris, 9. Mai 1866.

Gnädiges Fräulein!

Ich danke Ihnen aus ganzem Herzen für Ihren so gütigen und herzlichen Brief; es ist mir sehr angenehm, auf der Liste Ihrer Freunde zu stehen. Ich räume Ihnen aus ganzem Herzen denselben Rang und dieselbe Pflicht ein, ich sehe nämlich die Welt wie Sie, so wie sie ist; und wäre es nicht Gott und sein Gesetz, so möchte ich sie sogar aus meinem Denken streichen. Leider, wie ist sie doch eitel, arm, diese Welt ohne Gott! Gott tut gut daran, uns zu zwingen, daß wir wegen seiner Güte uns ihm zuwenden und auch durch die Loslösung. Der hl. Paulus sagte, daß er täglich sterbe; und Sie können von sich dasselbe sagen: somit wird der wirkliche Tod nichts mehr zu tun haben: er wird nur mehr das Tor zur glücklichen Ewigkeit öffnen. Es ist eine große Gnade der Barmherzigkeit Gottes, daß er uns bis ins Alter geleitet, man hat damit Zeit, alles zu opfern und ihn um seiner selbst willen zu lieben.

Wenn man in diesem Alter weniger arbeitet, so denkt man dafür klüger und das Leben des Herzens ersetzt jenes des Geistes; aber, gutes Fräulein, ich möchte Ihnen sagen, daß Ihr Geist stets so jung ist wie Ihr Herz. Es stimmt, daß Ihr Geist, weil er in der Wahrheit der Dinge und nicht in deren verführerischem Prisma steht, darin weiter und höher sieht. Die Wolken dieser Welt können Ihren Himmel nicht verdunkeln.

Wie würde ich um Sie klagen, da Sie nun seit acht Monaten mit Gott und seinem hl. Willen eingeschlossen sind, wenn ich nicht fürchtete, von Ihnen gescholten zu werden, denn es ist so lang! Es ist wahr, daß Sie der gute Meister von Zeit zu Zeit besucht und Ihren Aufenthaltsort mit seiner anbetungswürdigen Gegenwart und seinen Gnaden wie mit Balsam erfreut; überdies lieben Sie den hl. Willen mehr als alles. Sehen Sie, wie diese hl. Einförmigkeit eine gute Begleiterin ist und ein süßer Trost: sie war Ihre Tugend und heute bildet sie Ihren Frieden und Ihre Freude.

Ich hoffe, im Monat Juni oder Juli nach Marseille zu reisen; Ihnen wird mein erster Besuch gelten, das bin ich schuldig und das ist angenehm für mich. Ich habe Brüssel mit einer schönen Aussetzung hinterlassen, jetzt denke ich an eine andere.

Ihr im Herrn ergebenster


Nr.1783

An Frl. Virgin. Danion

Adveniat Regnum tuum.

Paris, 11. Mai 1866.

Teure Schwester!

Ich würde für den 15. Juli gerne Ihre Exerzitien annehmen und soweit ich kann, sage ich zu; ich gestehe Ihnen, daß ich eher zusage, um Sie zu sehen und Sie - falls ein Grund besteht - zu schelten, denn die Zeit vergeht; immerhin, wir werden die Dinge an Ort und Stelle und mit der augenblicklichen Gnade Gottes sehen. Sollte jedoch der gute Meister zu diesem Zeitpunkt ein bedeutsames Hindernis in den Weg legen, dann, gute Schwester, werden Sie nicht böse sein, daß ich vor dem Hindernis haltmache; aber ich sehe keine solche voraus, es scheint mir, daß der lb. Gott dabei seine Verherrlichung finden wird. Und meine Betrachtungen! Auf, machen wir uns ein bißchen ans Werk!

Ich segne Sie im eucharistischen Herrn

Eymard, S.


Nr.1784

An Fr. v. Grandville

Adveniat Regnum tuum.

Paris, 11. Mai 1866.

Gnädige Frau in Christus, dem Herrn!

Am Mittwoch reise ich nach Bergerac (Dordogne) zu den Karmeliterinnen, um am 17., 18. und 19. Mai ein Triduum zu Ehren der sel. Maria von den Engeln zu predigen. Von dort plane ich nach Angers zu fahren, in der Pfingstwoche unseren Patres die Exerzitien zu predigen; dann werde ich nach meinen eigenen Exerzitien, die am Dreifaltigkeitssonntag enden, nach Paris zurückkehren. Das sind meine Reisepläne. Sollte ich etwas daran ändern, werde ich Sie sofort davon benachrichtigen.

Es gibt in Angers einen sehr berühmten und frommen Arzt, Herrn Dézaneau; er ist unser Hausarzt. Sollten Sie nicht doch nach Angers fahren, um sich bei ihm zu beraten? Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, daß ich Sie in Nantes aufsuchen werde, wenn Sie nicht nach Angers kommen, und wenn es auch nur einige Stunden wären.

Ich segne Ihre Leiden und lege Ihnen sehr nahe, eine Novene zum hl. Pfarrer von Ars zu halten; ich lege Ihnen ein Stückchen Wäsche von ihm bei.

Arme Tochter! Das Leiden ist Ihr tägliches Brot. Es reinigt Sie, bewahrt Sie und vereinigt Sie mit Gott; all das ist wahr, aber wie muß sich die arme Natur nach Erlösung sehnen!

Lieben Sie Gott über alles!

Ihr im Herrn ergebenster

Eymard, Sup.


Nr.1785

An de Cuers

Paris, 11. Mai 1866.

Lieber Pater!

Ich schicke Ihnen Ihren Ausweis zurück, damit Sie die Sache quittieren.

In Angers ist eine Rechnung von 1000 Fr. für Wachs zu bezahlen; armes Haus! Aber Unser Herr wirkt dort.

Ja, lassen Sie Fr. Anthelm das jährliche Gelübde des Gehorsams ablegen. Ich danke Ihnen für die beruhigende Antwort über P. O'Kelly.

Wir halten gerade Exerzitien für die Erstkommunikanten; am Sonntag werden 40 kleine Arbeiter das Glück haben, Unseren Herrn zu empfangen!

Zur Enteignungsfrage gibt es nichts Neues; sie ist also verschoben worden, vielleicht weil kein Geld vorhanden ist. Gott behüte uns!

Im Herrn ganz Ihr

Eymard, S. S.


Nr.1786

An P. Chan.

Bergerac, 16. Mai 1866. (Dordogne im Kleinen Seminar)

Lieber Pater!

So bin ich nun glücklich hier eingetroffen. Gestern habe ich den ganzen Tag für Ihren Besuch zu Gott gebetet, indem ich ohne Zweifel nur um seinen heiligen Willen, aber auch um seine größere Ehre und das Wohl der Gesellschaft gebetet habe.

Ich habe mich in Tours nicht aufgehalten, und ich habe richtig entschieden: ich wäre sonst zu spät angekommen.

Bitte sagen Sie Fräulein Michel nicht, wo ich bin; gebieten Sie Fr. Eugen und Fr. Karl das strikteste Stillschweigen ihr gegenüber, sonst wird alles blockiert. Bitte übergeben Sie den beigefügten B r i e f an Fräulein Thomas.

Schicken Sie nach Pfingsten Fr. Aimé nach La Mure, damit er genug Zeit zur Regelung seiner Angelegenheiten hat. Sagen Sie ihm, er soll uns von La Mure aus schreiben über die Berufe, die er vielleicht dort finden wird, damit wir die Dinge prüfen; nennen Sie ihm die Bedingungen der Gesundheit, des Charakters, der Tugend und des Geistes, welchen wir verlangen: sich vorbehaltlos und bedingungslos der Gesellschaft vom Hlst. Sakrament hinzugeben, damit sie ihre Kinder dem Dienst am Guten Meister stelle, wie sie es am besten hält.

Beten Sie für meine kleine Sendung; ich bin im Kleinen Seminar untergebracht. O wenn Gott in der Eucharistie dort einige Weizenkörnlein auflesen würde!

In Unserem Herrn verbleibe ich

ganz Ihr

Eymard.

Schicken Sie mir ein Blatt des O r d o, ich habe meines vergessen, öffnen Sie geschickt einen meiner Briefe und fügen Sie ein solches Blatt ein.

An hochw. Pater Chanuet

Novizenmeister

Rue Fb. St. Jacques 68, Paris


Nr.1787

An Fr. v. Grandville

In der Eisenbahn von Bordeaux, 22. Mai 1866.

Gnädige Frau!

So befinde ich mich nun in der Eisenbahn nach Angers, wo ich morgen abend, Mittwoch, ankommen werde.

Ursprpünglich plante ich, morgen direkt nach Nantes zu fahren, um dort mit dem Abendeilzug von 7.30 Uhr anzukommen; aber weil ich befürchtete, daß ich Ihnen nicht ausreichend Zeit widmen kann, weil ich am Donnerstag abends um 16.00 predigen muß, Sie also verpassen könnte, deshalb will ich in Angers Ihre Nachricht abwarten; ich bitte Sie daher, mir gleich zu schreiben, denn ich werde mich dort nur einige Tage aufhalten.

Sollten Sie aber krank sein und mich sofort wünschen, so senden Sie mir morgen, Mittwoch, ein Telegramm an Herrn Dupont, St. Stephanstraße 10, Tours, vor 2 Uhr nachmittags.

Meine Segenswünsche an Ihre lb. Schwester.

Ich segne Sie

Eymard.

Ich übernachte heute in Poitiers, da der Zug nicht weiterfährt. Ich werde um 11 Uhr in Tours sein.


Nr.1788

An M. Guillot

In der Eisenbahn von Bordeaux, 22. Mai 1866.

Teure Tochter!

Es hat mir die Zeit gefehlt, Ihnen zu schreiben. Ich habe eben in der Nähe von Bordeaux kleine Exerzitien, wie immer im eucharistischen Geiste, gepredigt; es bleibt mir keine Verschnaufpause. Sie denken ganz richtig, daß ich nicht nach Tours kommen kann, ohne Sie kurz zu besuchen. Ich werde morgen abend, Mittwoch oder Donnerstag früh ganz sicher ankommen. Lassen Sie es P. Audibert ausrichten, er hat mich bereits für Dienstag erwartet. Bitte vergessen Sie mich nicht vor Gott.

Ich mache Frau Sauvestre in Poitiers einen kurzen Besuch, da ich schon in dieser Gegend bin. Morgen werde ich den guten Herrn Dupont und die hl. Familie Rosemberg aufsuchen, weil ich auf den Abendzug warten muß.

Ich hatte schon großes Verlangen, Sie zu sehen, teure Tochter, denn es ist schon sehr lange her und mein Leben hat viele Einschnitte und Abwechslungen erfahren seit Ihrem letzten Besuch. So will es der gute Meister: glücklich, wenn ich meine Aufgabe ordentlich erfülle!

Bis bald, teure Tochter, ich segne Sie sehr väterlich im Herrn.

Eymard.


Nr.1789

An Fr. Camille Jordan

Angouleme, 22. Mai 1866.

Gute Dame!

Ich schreibe Ihnen im Zugabteil.

Ich komme aus der Gegend von Bordeaux, wo ich Exerzitien gepredigt habe; danke für den erhaltenen guten Brief.

Sie wissen, daß ich drei Monate zwecks einer Gründung in Brüssel war; ich war dort, wie man sagt, dem Tode nahe; aber der unnütze Knecht, der ich bin, hatte seine Aufgabe noch nicht vollendet. Ich verderbe so vieles!

Ich gehe nach Angers und werde in einigen Tagen in Paris sein; ich war fest überzeugt, Sie wären in Calet. Ich bete für Ihre armen Seidenwürmer und vor allem für den kleinen Heiligen Ihrer lb. Mathilde, ohne auf die Mutter und Großmutter zu vergessen. Sie machen mir Kummer, weil Sie Calet nicht mehr mögen; es ist Gott, der Calet schön macht! Und Gott ist dort geblieben. Nur Mut! Sehen Sie sich dort die Blumen des lb. Gottes ein wenig mehr an.

Danke für die erbaulichen Nachrichten über Ihre lb. Nichten; ich bete recht für sie und segne sie.

Sammeln Sie sich recht in Ihrer Einsamkeit, finden Sie dort Gott in seiner Schönheit und Güte! Und werden Sie heilig und gut, um sehr schön für den Himmel zu sein.

Adieu!

Wenn ich im Laufe des Sommers nach Marseille reise, möchte ich Sie besuchen.

Ihr im Herrn ergebenster

Eymard, S.

P. S. - Ich werde Ihnen mit der Post Ihr kleines Büchlein zurücksenden.


Nr.1790

An Fr. v. Grandville

Angers, 24. Mai 1866.

Gnädige Frau in Christus, dem Herrn!

So bin ich also gestern angekommen. Ich wünsche, am Montag nach Paris zurückzukehren. Es wäre viel zu spät, wenn Sie erst nächste Woche kommen. Kommen Sie am Samstag, wenn es Ihnen möglich ist. Wären Sie heute gekommen, wie Sie geplant hatten, wäre ich froh gewesen.

Ich glaube, daß ich morgen, Freitag, den ganzen Tag über besetzt sein werde.

Aller Wahrscheinlichkeit nach werde ich am Sonntag noch hier sein.

Wie tut es mir leid, nicht nach Nantes gehen zu können!

Ihr im Herrn ergebenster

Eymard, S.


Nr.1791

An P.Chan.

Angers, 24. Mai 1866.

Lieber Pater!

Ihr Brief deutet mir an, daß der eucharistische Tabor noch nicht gefunden wurde; dies läßt meine Gebete verdoppeln.

Ich muß mir ein Haus in der Umgebung von Tours ansehen; es war eine Benediktinerabtei; zur Zeit lasse ich Informationen darüber einholen. Alle unsere Gebete werden schließlich Erfolg haben!

Sie werden den Schlüssel des Panzerschrankes am Kamin in meinem Zimmer aufgehängt finden.

Unternehmen Sie nichts für Nemours; ich habe eine Möglichkeit, den Pacht einstellen zu lassen.

Die göttliche Vorsehung wird uns gewiß zu Hilfe kommen.

Ich denke nicht, bereits am Samstag oder Sonntag abzureisen; unsere Schwestern haben eine Profeßfeier, die sie für meinen Aufenthalt vorgemerkt haben. Ich möchte wirklich gern dieses sehr einsam gelegene Haus, wie gesagt, in der Nähe von Tours besichtigen.

Ich sende Ihnen den Brief dieses Priesters, damit Sie beurteilen, ob es gerechtfertigt ist, mit den Berufsexerzitien anzufangen, oder ob Sie es für besser halten, damit bis zu meiner Rückkehr zu warten. Schreiben Sie ihm kurz, daß ich am Dienstag abend in Paris sein serde.

Das kleine Haus in Angers geht seinen Alltag, unseren Schwestern geht es gut, Schw. Franziska ist geheilt.

Bis bald, lieber Pater.

In Unserem Herrn verbleibe ich

ganz Ihr

Eymard.

P.S.- Ich habe den Brief des P. de Cuers an Sie adressiert. Lassen Sie diese Anweisung einlösen; das Geld ist bis auf 25 Fr. für Angers bestimmt.

P. Champion bittet dringend Fr. Eugen, ihm möglichst bald seine 500-600 großen Hostien zu senden. Er will zum großen Docht mit 60 Fäden wegen der Zugluft zurückkehren.

Er sagt mir, daß man für 22 kg Wachs ebensoviel wie für 100 kg an Transportspesen zahlt.


Nr.1792

An M. Guillot

Paris, 7. Juni 1866.

Teure Tochter im Herrn!

Ich bin bei Ihnen wie immer in Verspätung; ich hatte in diesen Tagen soviel herumzulaufen, dann zu predigen, dann wieder soviel Besuche, entschuldigen Sie mich.

Es wurde mit Josef vereinbart, daß er sich umsehen soll, einen Garten zu mieten. B e s t e h e n S i e d a r a u f. Wenn es auch etwas entfernt ist, das spielt keine Rolle; dann wird er durch die Lohnerhöhung, von der Sie mir erzählt haben, sehr froh sein zu arbeiten.

8. J u n i.

Ich fahre in diesem Moment nach Nemours ab; ich habe schon eine Reise hinter mir.

Lassen Sie Frl. Lefort ausziehen. Hätte ich sie besser kennengelernt, hätte ich sie niemals aufgenommen.

Nehmen Sie hingegen diese junge Aspirantin auf. Als Zeugnis sende ich Ihnen den Brief ihres Pfarrers. Sie müssen das Schreiben für später aufbewahren.

Ich segne Sie und reise ab. Ich werde Ihnen von dort schreiben.

Ihr ergebenster

Eymard.


Nr.1793

An de Cuers

Adveniat Regnum tuum

Paris, 7. Juni 1866.

Lieber Pater!

Ich bin etwas spät dran, um Ihnen für die Sendung Ihrer Rente zu danken. Ich war in Angers, wo alles den gewöhnlich Alltag geht. Ich verstehe es ja, daß Sie mit Ihrem guten Willen und Ihrem schwachen Gesundheitszustand die Bürde etwas schwer empfinden, aber Sie haben einen guten Stellvertreter; überdies glaube ich, daß Sie der Gute Meister mehr als andere segnen muß; ich wäre jedoch untröstlich, wenn i c h die Ursache Ihrer Krankheit wäre, weil ich sie nicht lindere; ich werde Sie Ende Juni besuchen, und falls Sie den Zeitpunkt für geeignet halten, wenn dann das Fronleichnamsfest vorbei sein wird, würde ich der Gemeinschaft die Jahresexerzitien halten; wir könnten sie am Sonntag abend, 24. Juni, am Fest des hl. Johannes des Täufers, beginnen und am darauffolgenden Samstag beenden. Was halten Sie davon?

Ich habe tatsächlich Ihr Bittschreiben aus Rom und den Brief der hl. Kongregation für die Bischöfe und Ordensleute erhalten; ich habe den Grund desselben nicht ganz verstanden, weil ich der Meinung war, daß dies für den zu gewinnenden Ablaß nicht notwendig gewesen wäre; ich will in Ihrem Sinne antworten.

Wir suchen weiterhin nach Häusern, insbesondere ein Haus in der Umgebung von Paris für das Noviziat, zu mieten oder zu kaufen; denn es geht das Gerücht um, daß wir vor der Enteignung stehen. Wenn einmal das Noviziat untergebracht ist, dann werden wir Professen, wenn es sein sein muß, leichter ein Haus als Mieter finden; aber alles hat so hohe Preise, daß wir uns auf nichts festlegen wollen, insbesondere, weil wir den Schätzungspreis der Jury nicht kennen.

Der stets im Einsatz stehende P. Chanuet bietet sich an, für die Auslagen des Noviziatshauses aufzukommen, wenn sich ein Objekt auftreiben läßt, das alle Bedingungen erfüllt.

Sie sehen also, lieber Pater, daß wir Ihre Gebete sehr brauchen.

Wir werden die königliche Oktav so feierlich gestalten, wie uns dies mit unserer kleinen Kapelle und einer Unterweisung pro Tag möglich ist; in Marseille werden Sie gewiß alles in herrlicher Feierlichkeit begehen.

Meine herzlichen Grüße an P. Leroyer, P. O'Kelly und die ganze Familie.

Ganz im Herrn verbleibe ich

Ihr ergebenster

Eymard,

S.S.S.


Nr.1794

An Hochw. Baret

Paris, 26. Juni 1866.

Teurer, alter Freund!

Ich schulde Dir einen Brief, nicht zur Entschuldigung, sondern zum Bedauern, daß ich für Deinen Neffen Baret nichts ausgerichtet habe. Dies hat es notwendig gemacht, einen klärenden Brief zu schreiben, denn es heißt: weil kein persönlicher Fall der Militärreform vorliegt, konnte man nicht die Situation der Familie berücksichtigen. Du verstehst, mit welcher Freude ich getan hätte und erreichen wollte, was Du gewünscht hast.

Ich glaube, daß seine Eltern ein Opfer bringen werden, um ihn vom Militärdienst freizustellen, denn es ist ein schlechter Zeitpunkt; zudem ist er, wie Du mir richtig sagtest, für seine so ehrenhafte und gute Familie so unentbehrlich.

Ich plante, teurer Freund, auf meiner Reise nach Marseille auch nach La Mure zu fahren, aber ich werde wegen der Enteignung unseres Hauses für den Boulevard Arago in Paris zurückgehalten. Ich muß an Ort und Stelle sein. Die Zeiten haben sich sehr geändert, die Zukunft erscheint düster. Wird Gott uns schlagen? Er ist so beleidigt, insbesondere durch dieses Bürgertum, das durch diesen unseligen Handel und ohne Religion, durch diese gottlosen Arbeiter das Leben genießt. Ach, die geheimen Gesellschaften sind der große Hebelarm Satans und bereiten das Universalreich des Antichristen vor. Du kannst Dir keine Vorstellung machen von ihrer Macht in Europa. Sie finden sich überall, sie haben es verstanden, alle Schlüsselpositionen an sich zu reißen, sie haben sich den Herrschern aufgedrängt, sie regieren wie der verborgene Dampf die Maschinen beherrscht. Ach, welch eine Gehässigkeit gegen den Katholizismus! Welche Hinterlist gegen die Kirche! Wahrhaftig, ich hätte nie an eine so verschleierte und geehrte Lüge glauben können.

Du bist glücklich, Du besonders, auf Deinem friedlichen Lande, mit Deiner hübschen Kirche und all dem Guten, das Du wirkst.

Gott segne allezeit Dein apostolisches Wirken und erfülle Dich mit der Freude des Guten Hirten.

Im Herrn verbleibe ich

Dein ergebenster Freund

Eymard, S.S.S.


Nr.1795

An Gräfin v. Andig.

Adveniat Regnum tuum.

Paris, 27. Juni 1866.

Gnädige Frau im Herrn!

Entschuldigen Sie mich in Ihrer Liebe. Wir haben eben ein Haus für das Noviziat gekauft; es befindet sich zwei Stunden von Paris entfernt; dies hat mich sehr beschäftigt. Es ist mir mitgeteilt worden, daß wir in wenigen Tagen wegen des Boulevard Arago enteignet werden. Gott sei dafür gepriesen!

Gott segnet unser Haus, wir sind zwanzig. Meine Gesundheit hält; es ist freilich der gute Meister, welcher alles tut.

Am 15. Juli werde ich in Mauron (Morbihan) beim Herrn Pfarrer sein und während 8 Tagen Exerzitien predigen. Sollten Sie das Bedürfnis haben, mir zu schreiben, so werde ich Ihre Briefe gerne erhalten.

Ich bekomme einen Brief von ***.. Gewiß, ich denke wie Sie; aber es gibt Situationen und Lebenslagen, in denen man gezwungen ist, sich von der göttlichen Vorsehung leiten zu lassen. Es mußte wohl so sein, daß die Werke des Hlst. Sakramentes nur über Kreuze und den Tod zustandekommen; wir sind noch glücklich, die unwürdigen Werkzeuge sovieler Gnaden zu sein!

Ich versichere Ihnen, daß der lb. Gott zu gut mit mir ist: ich würde es verdienen, wegen meiner Nachlässigkeiten, meiner Trägheit und meiner Eigenliebe sehr streng behandelt zu werden; dies erfüllt mich mit Verwirrung, und trotz allem: der lb. Gott segnet die Gesellschaft, sie wächst, und ich, der arme Mann, bin darin ihr Ackersmann!

In Ihrem letzten Schreiben erzählen Sie mir nichts von Ihnen; dies läßt mich denken, daß der gute Meister mit seiner Dienerin zufrieden ist, und die glückliche Dienerin zufrieden ist mit einem so guten Gast. Ja, ja, seien Sie zufrieden und dankbar: es gibt Grund genug für diese zwei Einstellungen. Was bedeuten schon die Erde, die Menschen, die Güter dieser Welt vor Unserem Herrn? Nichts, ein Hindernis. Verstehen Sie es, sich zu Füßen des Herrn in Schweigen und Liebe zu sammeln, ihn im Frieden des Herzens zu hören, ihn zu sehen, ihn in seiner göttlichen und unaussprechlichen Güte zu betrachten, sich ihm ganz zu verschenken. Haben Sie stets den schönen Spiegel Unseres Herrn vor Augen, den schönen Blumengarten mit den evangelischen Blüten, die seine Tugenden sind; aber vor allem die göttlichen Beweggründe der Menschwerdung, der Erlösung, der Hl. Eucharistie. Vor solchen Bildern freut sich die Seele oder sie beschäftigt sich zumindest in köstlicher Weise mit Gott.

Leben Sie wohl, usw.

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Nr.1796

An Fr. Gourd

Adveniat Regnum tuum.

Paris, 28. Juni 1866.

Gnädige Frau und teure Tochter im Herrn!

Schon seit längerer Zeit wollte ich Ihnen schreiben und schon lange wünschte ich mir, direkt von Ihnen Neuigkeiten zu hören.

Danke also; Sie wissen ja, wie kostbar mir vor Gott Ihre Seele ist und alles, was Sie interessiert.

Gott hat Sie mit der Kante seines Kreuzes berührt. Sie leiden seit langem, ziehen Sie daraus großen Nutzen. Es bedeutet das Fegfeuer auf dieser Welt, aber es ist heiligender und gereicht Gott zu größerer Verherrlichung als das echte Fegfeuer.

Der Zustand des Leidens kommt immer von Gott; er wählt ihn zu unserem größeren Wohl und um uns ein paar auserlesene Gnaden zu gewähren.

Lassen Sie sich willig von der göttlichen Vorsehung führen und nehmen Sie einfach jene Medikamente zu sich, welche Ihre Krankheit und der Gehorsam gegenüber dem Arzt erfordern.

Ja, während der Bäderkur muß man Fleisch essen. Es war gut von Ihnen, sich dieser Vorschrift zu unterwerfen. Wenn man in einer Lage ist, die das Leben dirigiert, übernimmt man auch die Folgen.

Man sagt, die Kurbäder stumpfen die Seele ab; das ist möglich, aber niemals das Herz. Ihr Herz möge stets durch die Lauterkeit der Absicht, durch die Zuneigung seiner Liebe und das Vertrauen auf seine göttliche Barmherzigkeit Gott gehören. Erwecken Sie oft Akte der Liebe zu diesem guten Meister. Diese Akte sind für die Seele das, was die Atmung für das Herz ist: sie sind das Leben.

Ja, verrichten Sie nur jene mündlichen Gebete, die Sie mir angeben: das ist genug; und selbst wenn Sie die 33 Vaterunser ermüden, so unterlassen Sie auch diese während der Kurzeit; immer unterlassen Sie diese jedoch, wenn sie um 10 Uhr abends noch nicht verrichtet worden sind.

Ich sehne mich sehr nach einem Wiedersehen, so lange ist es schon her! Ich muß gegen Ende Juli nach Marseille reisen. Wo werden Sie sich zu jenem Zeitpunkt aufhalten? Ich werde Ihnen übrigens das genaue Datum meiner Reise schreiben, sobald ich es weiß.

Kopf hoch! Nur Mut, teure Tochter! Lieben Sie stets innig den Herrn, der Sie so gern hat!

In ihm bleibe ich Ihr ergebenster

Eymard, S.S.


Nr.1797

An M. Guillot

Paris, 28. Juni 1866.

Teure Tochter im Herrn!

Endlich wende ich mich Ihnen zu, die Trägheit hat mich wieder erfaßt. Ich werde mich nicht bei Ihnen entschuldigen: Ihre Nachsicht ist groß genug.

Ich hatte so viele Umstände mit diesem Frl. M. Endlich ist es in einer Krankenanstalt gelandet, ein Kreuz weniger.

Wir haben soeben ein Haus für das Noviziat gekauft; es befindet sich zwei Stunden weit von Paris entfernt; dies ist zur Heranbildung unserer jungen Leute sehr notwendig und auch, weil wir im Juli enteignet werden. Wir werden also umsiedeln müssen, aber wohin? Wie? Gott weiß es.

Wir haben hochw. Crépon bei uns zu Exerzitien für seine Berufung. Er ist Ihnen ganz zugetan. Beten Sie für ihn, denn wenn ihn Gott zum Ordensleben ruft, wird er viel Kraft brauchen.

Ich glaube, daß Sie Neuigkeiten über Schwester B. bekommen haben. Auch ich habe solche erhalten. Seit zwei bis drei Tagen geht es ihr etwas besser, es scheint, daß sie acht Tage im Bett bleiben mußte..... Glücklicherweise ist diese brave Person, ihre Sekretärin bei ihr.

Ich habe einen Brief von Frau Gourd erhalten; sie hält sich in Vichy auf, wie Sie vielleicht wissen. Gott möge ihre Leiden lindern und sie heilen! Sie hat nämlich eine schöne Seele, die Gott sehr wohlgefällt und dem Nächsten sehr nützlich ist.

Der Eintritt dieser Postulantin ist eine gute Vorsehung. Wie ich schon dem Herrn Pfarrer gesagt habe, kann man immer mit ihr einen Versuch machen. Eine Arbeitsschwester zahlt ihre Mitgift durch sich selbst.

So bin ich nun hier in Paris wegen dieser Enteignung und der Ausbesserungsarbeiten, die wir am Noviziatshaus durchführen, angenagelt.

Ich mache es jetzt ein wenig wie die alten Väter, die von der Arbeit ihrer Kinder leben; je älter ich werde, umso mehr werde ich immer wieder besetzt und beansprucht.

Dennoch muß die Frage der Schwester Novizenmeisterin abgeschlossen und entschieden werden, um Sie zu entlasten: es ist unmöglich, daß Sie alles machen können. Halten Sie eine Novene zum hlst. Herzen Jesu. Danach werden wir entscheiden und all das tun, was dem Noviziat zum größten Wohle gereicht.

Leben Sie wohl, teure Tochter; ob ich Ihnen mehr oder weniger oft schreibe, Ihre Rechte und meine Ergebenheit bleiben stets die gleichen.

Im Herrn verbleibe ich Ihr ergebenster

Eymard.


Nr.1798

An de Cuers

A. R. T.

Paris, 28. Juni 1866.

Lieber Pater!

Ich möchte Ihnen, sowie Ihren Patres und Brüdern mitteilen, daß wir ein Haus mit eingezäuntem Grundstück gekauft haben; es liegt 2 Stunden von Paris entfernt an der Eisenbahn von Orléans, in St. Maurice, auf der Linie von Vendome; man steigt am Bahnhof von Breuillet aus. Es war ein Geschenk der Vorsehung, denn wir finden dort alles, was wir für das Noviziat und später für das zurückgezogene Leben brauchen: 5.75 Hektar umfriedetes Gelände, ein Haus in gutem Zustand, das uns sofort 25 Zellen bietet, sowie eine angemessene Kirche. Die Liegenschaft wurde dem Gericht als Besitz von Grubenarbeitern zum Preis von 77.000 Fr. verkauft; der stets im Einsatz stehende P. Chanuet trägt die Unkosten, wenigstens zum Großteil.

Es ist Zeit, unser Noviziat außerhalb Paris zu verlegen, denn hier sind unsere jungen Leute zu sehr abgelenkt und laden uns zu hohe Unkosten auf; überdies wurde diese Frage schon beim Generalkapitel entschieden.

Das Mutterhaus, welches in Paris bleiben muß, wird einfacher und gleichförmiger werden. Auch die Enteignung soll, wie es heißt, Anfang Juli stattfinden; Herr Legrand, ein Konzessionär der Stadtverwaltung für den Boulevard Arago, läuft uns bereits nach, um unser Haus im beiderseitigen Einvernehmen zu kaufen. Morgen müssen wir uns zusammensetzen, um sein Angebot anzusehen; ich halte es jedoch für günstiger, zur Jury zu gehen und uns dort gut vertreten zu lassen.

So befinden wir uns also noch auf der Suche nach einer dritten Behausung in Paris; diesmal wird es der Abendmahlssaal sein, nachdem das erste Haus Betlehem und das zweite Narareth darstellten; da wir nicht wissen, wieviel wir als Entschädigung erhalten, suchen wir, ohne uns auf etwas festlegen zu wollen; es ist recht schwer, etwas Angemessenes zu finden; zudem ist alles so teuer! Aber der Gute Meister, der uns nie im Stich gelassen hat, weiß wohl, daß wir ohne Ihn nichts tun können und durch Ihn allein alles vermögen. Wir sind 20, darunter ein holländischer Priester von 35 Jahren; er macht einen guten Eindruck.

Ich kann Ihnen nicht näher angeben, wann ich die Freude haben werde, Sie in Marseille zu besuchen; ich bin wegen der Affäre der Stadtverwaltung in Paris festgenagelt.

Beten Sie für uns, lieber Pater, vor allem für jenen, der im Herrn mit Ihnen verbunden ist,

Eymard, Sup.

P.S.- Das Juli-Trimester ist da; Sie werden mich beauftragen, das Geld nach Angers zu schicken; sie brauchen es.


Nr.1799

An die Ehrw. Mutter Agnes

Paris, 28. Juni 1866.

Ehrwürdigste Mutter!

Erlauben Sie mir, Ihnen Fräulein Philomena, Ihre ehemalige Sr. Beatrix, zu empfehlen. Diese gute Person findet keine Freude und keinen Frieden mehr, seitdem sie von Ihnen weggegangen ist. Gewiß war der Anlaß, der gegen sie gerichtet war, ohne Begründung; man hielt sie für geneigt zu außergewöhnlichen Phänomenen und wenig gehorsam; in aller Aufrichtigkeit darf ich Ihnen sagen, daß ich sie seit langer Zeit als sehr gehorsame Person kenne; und ich sehe in ihr eine solide Tugend, ja sogar einen Zug zum innerlichen Leben.

Nehmen Sie sie nochmals auf, sehr verehrte Mutter, dies war eine arge Bewährungsprüfung für sie; und dessen ungeachtet sehnt sie sich noch immer nach Ihnen; im übrigen kennen Sie sie ja gut; sie hat mir oft erklärt, daß Sie sich mütterlich um sie gekümmert haben.

Vereint im Werk und in der Anbetung unseres gemeinsamen Meisters, verbleibe ich, ehrwürdige Mutter,

Ihr hochachtungsvoller Diener

Eymard

Sup. der Gesellschaft vom Hlst. Sakrament.


Nr.1800

An Frl. Steph. Gourd

A. R. T.

Fest des hl. Petrus, Paris, 29. Juni 1866.

Teure Tochter im Herrn!

Ich möchte Ihren letzten Brief beantworten. Gott sei dafür gedankt! Sie kennen sich gut. Wenn Sie sich aller Ihrer geistigen Armseligkeiten entledigen könnten, wie glücklich wären Sie! Aber Sie werden sie tragen und hinter sich herschleppen müssen, teure Tochter, denn sie sind Ihr Reisegepäck in dieser Welt. Nur sollen Sie daraus Gewinn ziehen.

Ich beginne damit, daß ich Ihnen sage: bleiben Sie bei Ihrer Kost und trinken Sie ohne Skrupel etwas Kaffee. Beunruhigen Sie sich keineswegs über diese Gewichtzunahme und unternehmen Sie nichts mehr oder weniger, als Sie bereits tun. Achten Sie auf den Schlaf, denn Schlafmangel macht Sie nervös: der Schlaf ist für Sie eine Notwendigkeit.

Bezüglich des geistlichen Lebens bräuchten Sie Exerzitien zur seelischen Erneuerung; Sie werden sie bei Ihnen daheim machen müssen, wenn es Ihnen leicht ausgeht; ich werde Ihnen dazu die Betrachtungsgegenstände angeben; ich glaube, daß Sie diese Besinnungstage ein wenig aufrütteln würden, denn Sie leben ja schon seit langem im gewöhnlichen Alltagstrott!

Frühren Sie das Wesentliche stets ordentlich durch:

Feiern Sie die hl. Messe mit!

Gehen Sie täglich zur hl. Kommunion!

Halten Sie Ihre Anbetung von der Dauer einer Stunde!

Beten Sie Ihren Rosenkranz!

Stellen Sie am Abend drei Minuten lang die Gewissenserforschung an.

Eine kurze Lektüre von einer halben Stunde, aber wenigstens eine Viertelstunde lang, ausgenommen an Tagen, an denen Sie eine Unterweisung erhalten haben; soviel zu den Frömmigkeitsübungen.

Zum innerlichen Leben: Gehen Sie Ihren Weg mit Gott; arbeiten Sie mit dem Herrn und zu seiner Verherrlichung. Lenken Sie oft Ihre Gedanken auf Gott, besonders beim Stundenschlag.

Gegenüber sich selbst: haben Sie Geduld in Ihrer Armseligkeit, Krankheit und Gebrechlichkeit! Ob Sie zufrieden sind oder nicht, kommen Sie immer Ihrer P f l i c h t nach.

Es will mir scheinen, daß Ihre Seele Hunger leidet, daß Sie sich zu wenig mit dem Gebet vor Gott beschäftigen. Begeben Sie sich mit einem bestimmten Gedanken als Grundlage zum Gebet; dann wird Ihnen Unser Herr einen besseren eingeben, weil Sie ihn vorbereitet haben.

Erinnern Sie sich, daß die kindliche Nächstenliebe Ihre große Tugend in der Familie sein muß.

Ihre Nerven, die kleinen Aufregungen und aufbrausenden Momente, alldas bedeutet nichts: nehmen Sie wieder ein Beruhigungsmittel vor Gott und gehen Sie weiter, als wäre nichts gewesen.

Ich segne Sie aufrichtig vor Gott und am hl. Altar.

Gehören Sie ganz Unserem Herrn, aber mit dem Herzen und in der Gesinnung.

Im Herrn verbleibe ich Ihr ergebenster

Eymard.

An Frau Gourd.

(1) Es muß sich hier um einen Fehler des Datums handeln: vielleicht muß man Mai anstatt März lesen (Troussier).

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