Claudio
Ronco
Aus einem Bayerischen Winter
Sonatina per Viola e Cembalo, o Pianoforte
Da un inverno bavarese.
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Aus einem Bayerischen Winter
Ich ging auf dem vereisten See, floh die Traurigkeit;
sah den verschwommenen Grund, geschwungene Algen,
und das gefallene Laub der Bæume, Kristall geworden.
Eine fahle Sonne wærmte fast die Haut;
doch erreichte nicht den Grund, dort, wo ich war.
Und ich war weit fort, in weit vergangener Zeit, zersplittert;
ich war ein Einzelner und ich war eine Menge. Und doch allein.
Ich liess meine Arme auf das Eis sinken,
Berührte und kostete es mit meinen Hænden.
Undurchdringbar, ich konnte es mit meinen Nægeln nicht aufreissen.
Der Schmerz liess den Blick auf den, der ich war, gefrieren
und auf den, der ich bin. Es gibt kein Auge, das durch das Eis
zu sehen vermag, kein Herz, das es ueberlebt.
So suchte ich nach der warmen Zærtlichkeit des Lebens,
einen Puls, ein vibrierendes Verlangen, ein Zeichen.
Von der Sonne her, die langsam verlosch, kamen deine Schritte,
Und fast zeichneten die Spuren den jungfraeulichen Schnee.
(Trad. J. B.)
Allegro energico
Adagio espressivo
Allegro festoso |
Solo
brevi sprazzi, brevi spazi di respiro
Emanuela
V. |
©claudioronco2002